Tagebucheintrag vom 25. September 1922Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10007,
Seite 90,91
Montag,
25.
September.
Else
Bischof
aus
Wildbad,
von der
Mutter
hierher
geschickt,
um der
Schwester
Sachen zu bringen, mit dem
elektrischen
Sonderzug.
Prinzessin Paz: Plan zur Verteilung der 34 000 M. für die katholische Fürsorge und der 50 000 M. für die Studenten. Der schöne musikalische Tee vom Samstag.
Generalvicar Buchberger : Hierher gerufen zum Concordat, geht aber wieder zurück nach Adelholzen. Über die Steuer soll die Bischofskonferenz und Landessteuervertretung.
Fräulein Scherrer vom Nazarethheim: Ihre Schwester kommt hierher als studiosa
und wollen
zusammen
ein Zimmer haben - unmöglich zu beschaffen. Für eine
Convertitin
einen Herrn zum Unterricht - soll zu
Pater
Lippert
gehen.
Bischof Kessler von Tiraspol, Südrußland, zur Zeit Wörishofen, weil er nicht zurück darf. Hat in Amerika bei den Ablegern seiner deutschen Kolonien gesammelt. In Rußland halten sich die deutschen Kolonien sehr rein deutsch, dagegen in Amerika werden sie Englisch, und zwar benützen die Geistlichen, besonders die Ordensleute, die Religion, um ihnen ihr Volkstum zu nehmen, anders die Protestanten zum Beispiel
,
und sie erschossen,
wenn sie ihr letztes Getreide und Volk verteidigen wollten. Sein eigener
Bruder
erschossen.
In Begleitung eines
Professors
aus
Odessa,
der mit Schwester über
Brindisi
flüchtete.
Kroiß
von
Würzburg,
Neffe
der
Äbtissin
von
Eichstätt.
Hat den Krieg mitgemacht, später bei den Kämpfen im
Ruhrgebiet
den Entschluß gefaßt,
dem Rufe Gottes
zu folgen. Allerdings noch Kopfleiden und Nerven(!), will in die Diözese München wegen
Klima.
Respondeo
:
noch nicht entschieden, erst ein Semester abwarten,
ob es hier besser geht, darum nicht nach
Freising, -
entweder ins
Georgianum
und darüber sprechen,
oder privat. Erhält
600 M.,
die er nicht gerne annimmt.
15.30 Uhr Marianische Priesterkongregation: Der Vortragende bleibt wieder aus und dann springt nach der Andacht Pater Huonder ein mit seinem Aachener Vortrag über Franz Xaver. Dann im Saal „Ährenlese zum Katholikentag“ von Dr. Graf. Ich selber spreche über die „Fernwirkungen zum Katholikentag“.

Prinzessin Paz: Plan zur Verteilung der 34 000 M. für die katholische Fürsorge und der 50 000 M. für die Studenten. Der schöne musikalische Tee vom Samstag.
Generalvicar Buchberger : Hierher gerufen zum Concordat, geht aber wieder zurück nach Adelholzen. Über die Steuer soll die Bischofskonferenz und Landessteuervertretung.
Fräulein Scherrer vom Nazarethheim: Ihre Schwester kommt hierher als studiosa

Bischof Kessler von Tiraspol, Südrußland, zur Zeit Wörishofen, weil er nicht zurück darf. Hat in Amerika bei den Ablegern seiner deutschen Kolonien gesammelt. In Rußland halten sich die deutschen Kolonien sehr rein deutsch, dagegen in Amerika werden sie Englisch, und zwar benützen die Geistlichen, besonders die Ordensleute, die Religion, um ihnen ihr Volkstum zu nehmen, anders die Protestanten zum Beispiel

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Studiosus theologiae

15.30 Uhr Marianische Priesterkongregation: Der Vortragende bleibt wieder aus und dann springt nach der Andacht Pater Huonder ein mit seinem Aachener Vortrag über Franz Xaver. Dann im Saal „Ährenlese zum Katholikentag“ von Dr. Graf. Ich selber spreche über die „Fernwirkungen zum Katholikentag“.