Montag,
16.
November
36:
Pater Direktor
Schmidt
,
22.30 - 23.30 Uhr
.
Am letzten Sonntag habe
Papen
mich besuchen wollen,
sei aber nicht angekommen. Nun habe er mit ihm gesprochen. Man müsse dem
Führer
bestimmte
Vorschläge machen.
Papen
,
der nicht wisse,
daß er jetzt hier sei,
habe dem
Führer
das
Buch
von
Hudal
überreicht.
Der
Führer
kannte es schon nach den Fahnen. Darin zwei Flügel unterschieden, der linke Flügel,
dem er scharf die Wahrheit sage,
und der rechte Flügel,
der sei
Hitler
selber.
Rosenberg
habe erklärt,
er habe nichts gegen dieses Buch.
Drei
Generäle
hätten es
telegraphisch
bestellt, die erste Auflage bereits vergriffen. Die
oesterreichischen
Bischöfe hätten keine Freude daran, wollten ihm die
Vertretung in
Rom
entziehen, aber
Innitzer
mahnt zur Mäßigung. Der
Heilige Vater
habe zu
Pater
Schmidt
gesagt:
Wie geht es in Deutschland.
Schmidt
: Es ist dort eine
Front
gegen den
Bolschewismus.
Der
Heilige Vater
sehr ernst: Man kann sich auf ihr Wort
nicht verlassen,
Pater
Schmidt
meint, der
Heilige
Vater
erblicke in
Nationalsozialismus
nicht mehr den Vernichter des
Bolschewismus.
Hudal
müsse
deshalb erklären, es sei eine rein private Arbeit.
An mich die
Frage:
Die Bischöfe sollten nichts gegen das
Buch
tun. Dann würde der
Führer
Frieden machen
und die
Amnestie
aussprechen. Ich: Ob die Bischöfe nichts dagegen tun werden,
das weiß ich nicht. Sein Artikel doch ein
Dolchstoß
in den Rücken der Bischöfe. Wir müssen uns täglich mit den harten Wirklichkeiten herumschlagen: Die Geistlichen aus der Schule, die Jugend gegen die Kirche
aufgeputscht,
die heidnische Bewegung. Und jetzt kommt ein
Bischof
von außen
und spricht von den
Wolken
herab: Der
Nationalsozialismus
ist ja
die Gnade Gottes. In meiner Aussprache mit dem
Führer
: Ich habe Auftrag
erhalten an die anderen Bischöfe, konnte also für mich keine Zusage
geben, darum der Abschied kühl und der Eindruck vielleicht nicht gut
(
Schulte
habe er nachträglich seine
Genugtuung
aussprechen lassen,
aber es sei
alles beim Alten geblieben).
Amnestie
ist im Kommen,
aber wir lassen uns das
Affirmative
nicht abkaufen. Das ist nicht
das Wesentliche, das Wesentliche ist das Heidentum der Deutschen Glaubensbewegung und der Austritt aus der Kirche. Die
Amnestie
wird still kommen, das
Abwinken an den Durchbruch wird nicht verborgen bleiben. Er: Ob der
Führer
das könne?
Ja,
ohne Zweifel. Er hält für Kleinigkeiten,
was
für uns
Dogmen
sind. Das,
was die Partei von uns erwartet (auch Zustimmung
vom
Sterilisierungsgesetz
wie
Abt
Schachleiter
),
können wir niemals leisten,
also wird man doch
unzufrieden sein.