Tagebucheintrag vom 16. Dezember 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 19

Sonntag, 16. Dezember, 7.00 Uhr im Dom. Heute der silberne Sonntag Gaudete. Der kupferne war in diesem Jahre ausgefallen. Heute Eintopf.

9.30 Uhr Josefine Wenzer - spricht sehr pessimistisch und ich sage: Mit einem Fuß stehe sie in Stadelheim, mit dem anderen in Dachau. Gebraucht Ausdrücke, fürchterlich, und so reden 90% sagt sie, auch unter den Beamten. Die ausländischen Zeitungen werden alle schon im Bahnhof durchgesehen. Erhält einen Nicolaus und Medaille Triplex.

Präses Adalbert Mayer - über seinen Bericht über Neudeutschland. Vertraulich ihm Mitteilung, die Verhandlungen mit Rom sind abgebrochen. Was nun werden wird, nachdem man das [ ... ] will auf Kosten geht? Er ist sehr selbstlos. Ich soll mit Eisenreich sprechen, ob er Exercitien geben kann in Sankt Ottilien.

15.00 - 18.00 Uhr, rasch gearbeitet, bei der Marianischen Studentencongregation in Maria Heimsuchung: Zuerst in der Kirche predige ich zwanzig Minuten über Geschichte und Segen der Congregation, dann im Saal des Vereinshauses verschiedene Lieder, der Sprechchor Lichtruf von Schmidt-Pauli, dann ein Akt von Lippl, Adventspiel. M. 50 und Karte mit Unterschrift.
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Digitalisat Faulhaber-Edition