Tagebucheintrag vom 25. November 1919⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10004,
Seite 19
25.
November
1919,
Ministerialrat
Goldenberger:
1) Wegen
Anima,
soll heißen
Campo
santo,
habe
Gesandter
von
Bergen
berichtet,
die
Belgier
würden Ansprüche erheben aufgrund der Stiftungsurkunde und wollten die
angemaßten Ansprüche der
Habsburger
zurückdrängen. Ein Artikel
im Corriere della sera
habe in der gleichen Richtung gearbeitet.
Ich spreche vom Artikel in der Postzeitung und werde
eventuell
durch
Schmidlin
eine grundsätzliche Darstellung geben lassen.
2) Ohne dienstlichen Auftrag: Wer für
Canonicat
in Betracht käme? Bisher haben gerade die Besten noch nicht eingegeben.
Aber ich denke an
Schauer.
Gemeldet haben sich noch
Aicher
,
Bader,
Griesmayer.
3) Für Neuregelung der Besetzung sei in
Bamberg
versäumt worden,
im Ausschuß wäre ohne Schwierigkeiten zu erreichen gewesen,
daß dem Geiste der Reichsverfassung entsprechend sofort
die Besetzung in Bayern freigegeben worden wäre. Jetzt wenigstens solle man für den
Verfassungsausschuß eine Anregung geben.
Generalsekretär Neuhäusler: Unio cleri, aber nicht wieder eine Reichszentrale noch weniger unter Wien, sondern drei Präsidentschaften. Schwierigkeiten wird es geben, da wir bisher den Missionsstandesverein entgegen waren, noch mehr weil die Not der deutschen Diaspora übergroß ist. Ich gebe ihm die Statuten für etwaige Vorschläge.
Dr. Gregor Griebel, Mitschüler von Bauernschmer, 6. Klasse, in großer Not in Pasing, Gräfstraße 17II, seit 1. Oktober aus der Stellung in der Bank und der sittlich tief stehenden Umgebung entlassen, jetzt einen philosophischen Kurs mit zwanzig Schülern. Seine Ehe durch Dispens geordnet. 100 M und eine Empfehlung für Caritasbüreau.
Zahnarzt Brubacher, 16.00 - 17.00 Uhr: Gebiß wackelig herausgenommen und so 24 Stunden.
Generalsekretär Neuhäusler: Unio cleri, aber nicht wieder eine Reichszentrale noch weniger unter Wien, sondern drei Präsidentschaften. Schwierigkeiten wird es geben, da wir bisher den Missionsstandesverein entgegen waren, noch mehr weil die Not der deutschen Diaspora übergroß ist. Ich gebe ihm die Statuten für etwaige Vorschläge.
Dr. Gregor Griebel, Mitschüler von Bauernschmer, 6. Klasse, in großer Not in Pasing, Gräfstraße 17II, seit 1. Oktober aus der Stellung in der Bank und der sittlich tief stehenden Umgebung entlassen, jetzt einen philosophischen Kurs mit zwanzig Schülern. Seine Ehe durch Dispens geordnet. 100 M und eine Empfehlung für Caritasbüreau.
Zahnarzt Brubacher, 16.00 - 17.00 Uhr: Gebiß wackelig herausgenommen und so 24 Stunden.