Tagebucheintrag vom 1. Februar 1919⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 46

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1. Februar 1919. Generalvikar wegen der Instructio pro confessionibus und anderem.

Dr. Dingfelder aus Unterfranken, protestantisch, aber mit vielen katholischen Pfarrern bekannt, Breitung von Hilders, auch mit elsässischen Geistlichen, Okkultist, Vegetarier. - Ob ich meinen Namen unterschreibe zum Aufruf zur Rückführung unserer Gefangenen – Ja. Dann spricht er lang und breit: Daß bis Ende März der schwarze Tod kommt, denn ein Mann in Dresden hat nach der Kommunion eine schwarze Wolke aus der Sahara über ganz Europa kommen sehen und eine Stimme gehört in der Bauchgegend. Weltgericht für Weltschuld. Das Judentum konnte so stark werden, weil wir alle den Juden in uns tragen, statt Christus herrschen zu lassen. Im Verein der christlichen Männer wie in katholischen Vereinen spricht er über Jugendsünden, die Eheleute klagen ihm.

15.00 Uhr besuche ich Baronin Tänzl
Es könnte Antonie oder Johanna Tänzl von Trazberg gemeint sein.
im Josefinum. Operation gut verlaufen.

16.00 Uhr Gräfin Seinsheim
Es kann sich entweder um Lucy oder um Marie von Seinsheim handeln.
: Schlechtes Befinden der Königin, Hochzeit von Gundelinde soll früher sein.

Katechet Schneider von der städtischen Frauenschule, wegen des Briefes den eine Ehlebr acht an mich geschrieben, über den Hirtenbrief der Bischöfe: Religion und Konfession. Der neue Erlaß lag im Ausschnitt auf dem Lehrerpult. Will später als Beichtvater mitwirken.

Maria la Rosée beichtet, spricht über ihre Zukunft, – ob ihren Mann zurückholen – wir kommen dazu nun, wenn draußen das Grab gepflegt werden kann. Gibt mir eine Palla mit der Flucht nach Aegypten.

Professor Hoffmann im März ein Pontifikalrequiem für den Studentischen Kartellverband in Sankt Jakob.

19.00 Uhr in der Universität im großen Hörsaal Vortrag von Dr. Maximilian Pfeiffer: Die Pfalz, ein deutsches Land. Scharf gegen die Bayrische Regierung, die nichts tut. Daß einmal die Besinnung wiederkehrt, das Hambacher Fest verherrlicht, die Wittelsbacher hätten nichts getan. Der Hausmeister der Universität sehr freundlich. Frau Dr. List dort.
1. Febr. 1919Dr. Gen-Vikar wegen der Instr. pro Conf. und anderem.

Dr Dingfelder aus Unterfr., prot., aber mit vielen kath. Pfarrern bekannt, Breitung von /
Hilders, auch mit els. Geistlichen, Okkultist, Vegetar. - Ob ich meinen Namen unterschreibe zum Aufruf zur Rückführung /
unserer Gefangenen – Ja. Dann spricht er lang und breit: Daß bis Ende März der schwarze Tod kommt denn ein Mann in Dresden hat nach der Komm. eine schwarze /
Wolke aus der Sahara über ganz Europa kommen sehen und eine Stimme gehört in der Bauchgegend. Weltgericht für Weltschuld. [ ... ] Das Judentum konnte so stark werden weil wir alle /
den Juden in uns tragen statt Christus herrschen zu lassen. Im Verein der christlichen Männer wie in katholischen <Vereinen> spricht er über Jugendsünden, die Eheleute klagen ihm

3h besuche ich Bar. Tänzl im Josefin. Oper. gut verlaufen.

4h Gräfin Seinsheim: Schlechtes Befinden der Königin, Hochzeit von Gund. soll früher sein.

Katechet Schneider von der städt. Frauenschule wegen des Briefes den eine Ehlbre cht an mich geschrieben über den Hirtenbrief /
der Bischöfe: Religion und Konfession. Der neue Erlaß lag im Ausschnitt auf dem Lehrerpult. Will später ab Beichtvater mitwirken.

M. la Rosée beichtet, spricht über ihre Zukunft, – ob ihren Mann zurückholen – wir kommen dazu nun, wenn draußen das Grab gepflegt werden kann. /
Gibt mir eine Palla mit der Flucht nach
Aeg.

Prof. Hofmann im März ein Pontif.requiem für den SKV in St Jakob.

7h in der Univ. im großen Hörsaal Vortrag von Dr Max. Pfeiffer: Die Pfalz ein deutsches Land. /
Scharf gegen die Bayrische Regierung die nichts tut. Daß einmal die Besinnung wiederkehrt, das Hambacher Fest verherrlicht, die Wittelsbacher hätten nichts getan. /
Der Hausmeister der Univ. sehr freundlich. Frau Dr List dort