Kloster Zangberg⇦ Einzelansicht
Reisetagebuch,
03.02.1933/29.06.1935
Bericht Zangberg
Febr
1933
Gartmeier hielt dort Herz-Jesu-Fest. Elterntag sehr feierlich, auch Clara /
Barth dabei, Schwerd hielt das Ref. über katholische höhere Schule. Wettlauf und /
Sacklauf wobei sich die Eltern und Jungen unbefangen und harmlos vor den Zuschauern benahmen. Bei der Schulprüfung wurden die Besten /
mit Vanille Eis an einem besonderen Tisch belohnt. Auch in den Ferien Leben wenn sich Lehrerinnen erholen und im /
Priesterhaus Stud besonders Theol. 140 120 zum Altentag. Dabei ein Festspiel über die /
Gründung des Hauses, seit 1862 in Zangberg Telegr. an den Bischof und Antwort. /
Auch eine „Musikkapelle“? Ein Lupini mit seinen Zauberkünsten war dabei. Ein /
Priester aus Dublin berichtete über den Kongreß in Dublin. Vortrag über den Sternenhimmel. Acht wurden in die <eine> /
Marian. Kongregation aufgenommen. Im Winter auf dem Eisplatz Francais t anz mit einigen Kniefällen, /
Rodeln und Ski Einmal ein Rechenkünstler der in Erstaunen setzte. /
Gemeinschaftsmesse mit den latein. Respons. Bei den Hochämtern sehr feierlich wenn Schan- /
derl die acht Theol. und Min. eingeübt hat. Wursteln und Mosten. /
Im Gang eine große Schieferwand, um die Unarten anzuschreiben? Nun die Bekanntmachungen. /
Gedenken an Prinz Alfons.
Firmung 25 /26. Juni 1933 v Gars wo Priesterweihe n. Mü. /
Wetter sehr unbeständig, wir sind aber ohne Regen durchgekommen. Empfang unten an der Straße. Pfarrer von Loh- /
kirchen ist hier und Exp. von Salmansk. Der Gemeinderat, lauter Volkspartei (einer hat zwei Schwestern bei den /
Barm. Schwestern, einer
von
Lohr):
Was ist
eig.
mit den
Nat.
Ich will auf ein anderes Gespräch kommen und
/
bedauere daß so wenig Sonne fürs Heu. „Das ist Nebensache , meint einer, Ich meine das da drin, was werden sie gegen /
die Katholische Kirche machen“. Ich erkläre: Der oberste Führer hat versprochen, mit der Friede im Kirche im Frieden, wir müssen uns doch auf /
sein Wort verlassen. Bis jetzt können wir ruhig sein.“ Ich höre, sie sollen gezwungen werden, einen anderen Bürgermeister anzunehmen.
¾ 6 - ½ 8 ins Kloster. Zuerst die Gemeinde, dann mère deposée Fidelis, /
Lucia, Praef bitten für ihre Schwester Paula die ein ganzes Jahr Urlaub wolle für Italien - Unmöglich /
Victoria, Emmanuel e (wolle in ein anderes Kloster Bened in /
Graz - aber jetzt will sie ein Jahr lang Opfer bringen). Abends (ohne den Garten weil Regen. /
Firmung 8 - ½ 10. Der Thron sollte weiter oben sein dann könnten die Firmpaten noch einlaufen. Ich pred. /
Ave s. Chrisma. Firmung ohne Albe stehend am Altar. Die Kinder /
auf der 1. Stufe stehend - geht sehr gut und schnell. Es wird aber nichts gebetet. Nach der Firmung mit Lehrer /
Achaz Bundesbruder „Du“. Seine Tochter in Tutzing. Kurz begrüßt, hält treu zur Kirche, ein Auge ausgeschossen.
Protokoll führt, nicht Spir. Ein Büchlein gibt den Ritus. Ich lese die Namen vor und nehme Zettel entgegen. /
Im 1. Wahlgang wieder Fidelis Stelzer. Ich rede sehr ernst: Bevor ich bestätige, drei Bedingungen: /
1) Wirtschaftsführung sehr wichtig. Der Zusammenbruch abgewendet aber die Schuldenwirtschaft beginnt schon wieder. Also sparen. Und dafür /
Francisca selbstständig. 2) Schule sehr wichtig darum auch selbstständig gemacht unter Leitung /
von [ ... ] Lucia. Nicht so viele Ämter in einer Hand. Novizmeisterin vorerst noch die Oberin weil mütterlich gut. /
3) Diese beiden in den Rat (die beiden Ältesten scheiden aus). Wenn die Neugewählte bereit ist diese Bedingungen anzunehmen, möge sie /
vortreten und das Glaubensbekenntnis ablegen. Sie verspricht es und wird bestätigt. Dann homag. /
Während Tisch mit Domdekan Scharn. der heute verhaftet werden sollte, fährt mit /
mir hinein um sich ½ 6 freiwillig zu stellen. /
1 h Festakt. Zuerst im Josefssaal die Familien begrüßt. Dann Theaterspiel Mozart /
dann Lichtbilder verteilt: Traunsteiner Seminar. Im Garten photog. auch mit den drei Kleinsten. ½ 4 ab. /
Drei weltliche Lehrerinnen. Sellmayer Watt Wartenberg wird nicht mehr Vorträge halten, /
seine Tochter hat heute mitgespielt. Familie Kneissl hat geschrieben und 4 M erhalten, hat einen gelähmten Knaben.
M. Emmanuel Schnell wollte übertreten nach Chiemsee . Ich geschrieben, unmöglich weil dort /
alles besetzt und viele vorgemerkt sind auch hat es bei der Relig. congr. Schwierigkeiten. Besuchte höhere Schule in Berlin, /
Tochter eines Bankbeamten, fünf Jahre Kunststudien in Berlin und Mü, ewige Profeß seit 1928. Hatte Bilder beigelegt, schönes religiöses /
Bild. Schreibe ihr: Also darin den Willen Gottes erblicken. Sie antwortet sie füge sich im Gehorsam und Vertrauen
Firmung 28./29. Juni 35 v. Kraibg n. München Sonne an beiden Tagen, etwas /
kühler geworden. Empfang unten an der Strasse. Spir. Schanderl spricht sehr schön. Pfarrer Wimmer /
von Lohkirchen dabei und Exp. Ziller v. Salm.kirchen. Es sind gleich die von Kirchenverwaltung darunter /
Mittermeyer, Schwager v Lohr. Mehrere haben Tochter oder Schwestern im Kloster. Sehr treuherzig, man darf wohl /
offen mit ihnen sprechen. 6 h ins Kloster, Viertelstunde die Gemeinde begrüßt: Neue Oberin M. Theresia. Die Lehrerinnen /
sind heute zum Schulungskurs in Mühldorf. Ebenso dort der neue Bürgermeister Lehrer, Duzbruder von /
Norm., ich lasse ihm sagen, lieber nicht Besuch machen. Im Haus Veronika und Notburga. /
8 - 9 im Park. Nicht im Festkleid sondern im blauen Turnkleid: Tennis, Völkerball, /
Katz und Maus. Dann Wettlauf: Med. für je sieben Läufer, ein Kreuz ausgelost. Dann Lichter- /
proz. bis zur Herz-Jesu-Kapelle, dort Lieder und Segen und den Proz.weg zurück. Joh.leuchtkäfer. Kreuz auf die Stirn auch Klosterfrauen. Von /
acht je zwei bei mir. Dackl nicht mehr dabei. Dr Rosenfeld nicht ar. darf wieder in die Schule. /
Eine Herzogin von Württemberg, zwei Ital. Firmg 8 - ¾ 10 während Messe Komm. auch für Große. /
Wollen Ring küssen. Während Predigt von Pfarrer Wimmer Steht fest im Glauben bin ich in der Sakristei, nehme Taufgelübde ab. Firmung: Die Kinder /
stehend auf der untersten Stufe und gehen Ev.seite ab. Ich stehe. Am Schluß lasse ich das Dankgebet beten. ¾ 11 - 12 10 Fest- /
akt im Kloster. Kurze Ansprache von mir. Dann Gang durchs Haus. Neue Wäscherei, Seidenspinnerei. Bald auch Teig- /
maschine, natürlich viel phot. 50 M Schwester Franz. 1 20 ab in Stille, morgen Eiting.
Gartmeier hielt dort Herz-Jesu-Fest. Elterntag sehr feierlich, auch Clara /
Barth dabei, Schwerd hielt das Ref. über katholische höhere Schule. Wettlauf und /
Sacklauf wobei sich die Eltern und Jungen unbefangen und harmlos vor den Zuschauern benahmen. Bei der Schulprüfung wurden die Besten /
mit Vanille Eis an einem besonderen Tisch belohnt. Auch in den Ferien Leben wenn sich Lehrerinnen erholen und im /
Priesterhaus Stud besonders Theol. 140 120 zum Altentag. Dabei ein Festspiel über die /
Gründung des Hauses, seit 1862 in Zangberg Telegr. an den Bischof und Antwort. /
Auch eine „Musikkapelle“? Ein Lupini mit seinen Zauberkünsten war dabei. Ein /
Priester aus Dublin berichtete über den Kongreß in Dublin. Vortrag über den Sternenhimmel. Acht wurden in die <eine> /
Marian. Kongregation aufgenommen. Im Winter auf dem Eisplatz Francais t anz mit einigen Kniefällen, /
Rodeln und Ski Einmal ein Rechenkünstler der in Erstaunen setzte. /
Gemeinschaftsmesse mit den latein. Respons. Bei den Hochämtern sehr feierlich wenn Schan- /
derl die acht Theol. und Min. eingeübt hat. Wursteln und Mosten. /
Im Gang eine große Schieferwand, um die Unarten anzuschreiben? Nun die Bekanntmachungen. /
Gedenken an Prinz Alfons.
Firmung 25 /26. Juni 1933 v Gars wo Priesterweihe n. Mü. /
Wetter sehr unbeständig, wir sind aber ohne Regen durchgekommen. Empfang unten an der Straße. Pfarrer von Loh- /
kirchen ist hier und Exp. von Salmansk. Der Gemeinderat, lauter Volkspartei (einer hat zwei Schwestern bei den /
Barm. Schwestern, einer
Schwager |
Bruder |
bedauere daß so wenig Sonne fürs Heu. „Das ist Nebensache , meint einer, Ich meine das da drin, was werden sie gegen /
die Katholische Kirche machen“. Ich erkläre: Der oberste Führer hat versprochen, mit der Friede im Kirche im Frieden, wir müssen uns doch auf /
sein Wort verlassen. Bis jetzt können wir ruhig sein.“ Ich höre, sie sollen gezwungen werden, einen anderen Bürgermeister anzunehmen.
¾ 6 - ½ 8 ins Kloster. Zuerst die Gemeinde, dann mère deposée Fidelis, /
Lucia, Praef bitten für ihre Schwester Paula die ein ganzes Jahr Urlaub wolle für Italien - Unmöglich /
Victoria, Emmanuel e (wolle in ein anderes Kloster Bened in /
Graz - aber jetzt will sie ein Jahr lang Opfer bringen). Abends (ohne den Garten weil Regen. /
Firmung 8 - ½ 10. Der Thron sollte weiter oben sein dann könnten die Firmpaten noch einlaufen. Ich pred. /
Ave s. Chrisma. Firmung ohne Albe stehend am Altar. Die Kinder /
auf der 1. Stufe stehend - geht sehr gut und schnell. Es wird aber nichts gebetet. Nach der Firmung mit Lehrer /
Achaz Bundesbruder „Du“. Seine Tochter in Tutzing. Kurz begrüßt, hält treu zur Kirche, ein Auge ausgeschossen.
➥ Folio 123v
10 ¼ - 11 ¼
Oberinnenwahl
bei verschlossener Türe. Nur
Secr.
dabei
der
/Protokoll führt, nicht Spir. Ein Büchlein gibt den Ritus. Ich lese die Namen vor und nehme Zettel entgegen. /
Im 1. Wahlgang wieder Fidelis Stelzer. Ich rede sehr ernst: Bevor ich bestätige, drei Bedingungen: /
1) Wirtschaftsführung sehr wichtig. Der Zusammenbruch abgewendet aber die Schuldenwirtschaft beginnt schon wieder. Also sparen. Und dafür /
Francisca selbstständig. 2) Schule sehr wichtig darum auch selbstständig gemacht unter Leitung /
von [ ... ] Lucia. Nicht so viele Ämter in einer Hand. Novizmeisterin vorerst noch die Oberin weil mütterlich gut. /
3) Diese beiden in den Rat (die beiden Ältesten scheiden aus). Wenn die Neugewählte bereit ist diese Bedingungen anzunehmen, möge sie /
vortreten und das Glaubensbekenntnis ablegen. Sie verspricht es und wird bestätigt. Dann homag. /
Während Tisch mit Domdekan Scharn. der heute verhaftet werden sollte, fährt mit /
mir hinein um sich ½ 6 freiwillig zu stellen. /
1 h Festakt. Zuerst im Josefssaal die Familien begrüßt. Dann Theaterspiel Mozart /
dann Lichtbilder verteilt: Traunsteiner Seminar. Im Garten photog. auch mit den drei Kleinsten. ½ 4 ab. /
Drei weltliche Lehrerinnen. Sellmayer Watt Wartenberg wird nicht mehr Vorträge halten, /
seine Tochter hat heute mitgespielt. Familie Kneissl hat geschrieben und 4 M erhalten, hat einen gelähmten Knaben.
M. Emmanuel Schnell wollte übertreten nach Chiemsee . Ich geschrieben, unmöglich weil dort /
alles besetzt und viele vorgemerkt sind auch hat es bei der Relig. congr. Schwierigkeiten. Besuchte höhere Schule in Berlin, /
Tochter eines Bankbeamten, fünf Jahre Kunststudien in Berlin und Mü, ewige Profeß seit 1928. Hatte Bilder beigelegt, schönes religiöses /
Bild. Schreibe ihr: Also darin den Willen Gottes erblicken. Sie antwortet sie füge sich im Gehorsam und Vertrauen
Firmung 28./29. Juni 35 v. Kraibg n. München Sonne an beiden Tagen, etwas /
kühler geworden. Empfang unten an der Strasse. Spir. Schanderl spricht sehr schön. Pfarrer Wimmer /
von Lohkirchen dabei und Exp. Ziller v. Salm.kirchen. Es sind gleich die von Kirchenverwaltung darunter /
Mittermeyer, Schwager v Lohr. Mehrere haben Tochter oder Schwestern im Kloster. Sehr treuherzig, man darf wohl /
offen mit ihnen sprechen. 6 h ins Kloster, Viertelstunde die Gemeinde begrüßt: Neue Oberin M. Theresia. Die Lehrerinnen /
sind heute zum Schulungskurs in Mühldorf. Ebenso dort der neue Bürgermeister Lehrer, Duzbruder von /
Norm., ich lasse ihm sagen, lieber nicht Besuch machen. Im Haus Veronika und Notburga. /
8 - 9 im Park. Nicht im Festkleid sondern im blauen Turnkleid: Tennis, Völkerball, /
Katz und Maus. Dann Wettlauf: Med. für je sieben Läufer, ein Kreuz ausgelost. Dann Lichter- /
proz. bis zur Herz-Jesu-Kapelle, dort Lieder und Segen und den Proz.weg zurück. Joh.leuchtkäfer. Kreuz auf die Stirn auch Klosterfrauen. Von /
acht je zwei bei mir. Dackl nicht mehr dabei. Dr Rosenfeld nicht ar. darf wieder in die Schule. /
Eine Herzogin von Württemberg, zwei Ital. Firmg 8 - ¾ 10 während Messe Komm. auch für Große. /
Wollen Ring küssen. Während Predigt von Pfarrer Wimmer Steht fest im Glauben bin ich in der Sakristei, nehme Taufgelübde ab. Firmung: Die Kinder /
stehend auf der untersten Stufe und gehen Ev.seite ab. Ich stehe. Am Schluß lasse ich das Dankgebet beten. ¾ 11 - 12 10 Fest- /
akt im Kloster. Kurze Ansprache von mir. Dann Gang durchs Haus. Neue Wäscherei, Seidenspinnerei. Bald auch Teig- /
maschine, natürlich viel phot. 50 M Schwester Franz. 1 20 ab in Stille, morgen Eiting.