Josef GrisarParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 29. Oktober 1940

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Grisar, 29.10.40. Ad limina.
Dieses Dokument ist auch ediert in: Volk, Ludwig (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers 1917 - 1945. Bd. 2: 1935 - 1945, Mainz 1978, Dok. 791, S. 687 f.


Unsere größte Sorge die Versetzung der Geisteskranken in eine andere Anstalt. Einige Tatsachen. Berning Antwort: Von staatlichen, aber nicht von kirchlichen Anstalten. Respondeo: Auch von kirchlichen Anstalten durch Überführung in die staatlichen. Ich kann nicht eine eigene Eingabe machen, damit nicht ein Nebenherarbeiten. - Aber Bertam gebeten, er möge auf Antwort sistieren. Ein einheitlicher Beschluß kam nicht zustande, Unruhe im Volk.

Es kann aber jeden Tag ein Gesetz kommen. Ob der Heilige Vater sich wenden soll an die Regierung? Der Heilige Vater tut es zur Zeit nicht, weil es als eine Einmischung gedeutet würde, und es sollten auch die Bischöfe etwas tun. Also nach dieser Richtung einen Wink, aber ohne Berufung auf meinen Namen, weil ich nicht in Fulda war.

Ob es wahr sei, daß außer der Bischofskreis Fulda bekannt war? Ja, das ist sicher confer, Passau. Der planmäßige Ruf, die Bischöfe sollen eine Erklärung abgeben für Führer und Staat - wohl wegen Spanien. Das Schwerste dabei: Wenn ich von der Kanzel Stellung nehme - dazu bereit - dann nicht ich verhaftet und zur Verantwortung gezogen, sondern der Rektor der Kirche, der Generalvicar, der Sekretär, das beschwert alles. Das gleiche habe Trier gesagt.

2) Orden. Früher glaubte man, der Klostersturm kommt nicht allein, sondern zusammen mit dem Kirchensturm. Seit einiger Zeit aber Anzeichen. Ordensgeistliche sollen nicht Feldgeistliche werden, einige aber doch. Durch Steuerangabe genauer Aufschluß und jetzt scheint es … Die Arbeitsgemeinschaft gebe Ratschläge, wie man, wenn das ganze Kloster beschlagnahmt werden soll, antworte. - Auf Untersuchung bei Zinkl zur Zeit.