Tagebucheintrag vom 7. November 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 133-134

Text+KommentierungNur Text
Donnerstag, 7. November 35. Maximiliane Ackers, Glasmalerin, von Pater Bartholomäus empfohlen, convertiert in Icking, früher Schauspielerin, von Bischof Bares unterstützt, zeigt mir die Schriebe übers große Glasgemälde von Kremsmünsters Exercitienhaus. Charakterbilder und Evangelium und Segen für die Hände, meldet sich zur Firmung. Die Aussprache unterbrochen und sie wartet bei den Büchern im großen Esszimmer bis die anderen Besuche vorbei sind. ...

Ungarischer Consul György Szabó von Szentmiklós, wollte früher schon kommen, war in Jugoslawien: Von dort hallt es nach Italien, die Kroaten sind Slawen und hängen von Belgrad ab. In Laschau in Oberungarn hinter Budapest, man ziehe von Tschechen ab (eine Tschechoslowakei). Zeige der Küster am Boden der Kirche ein Grabmal von Protonotar Faulhaber. Heute sei Vertrag unterschrieben, daß von Ungarn Fett nach Deutschland geliefert wird. Die meiste Arbeit machen ihm und seinen Amtscollegen die Juden hier.

➥ Seite 134

Baron Cramer-Klett: Hat noch nicht den Pass zurück. Will nach Berlin. Will sein Haus nach dem Brand aufbauen und das Haus 10 dazu nehmen wegen des Gartens und gleich auf den künftigen Zweck einstellen, dann 300000 auf Hypothek eintragen lassen. Respondeo: Wenn hier ausziehen (Dachgarten jetzt fertig) dann in eine einfache Wohnung oder vor die Stadt hinaus. Er meint die Geschichte geht in Berg und Tal: Ja, aber ob nicht auf unserem Land eine Hypothek liegt. Er nimmt alles als Episcopus. Die Kirche bleibt.

Pater Sigisbert - „wir kennen uns schon“ sagt er, vom [ ... ], er hat mich im Gefängnis erbaut. Stadelheim für Strafgefangene bis einem Jahr, also gleich 800. Am schwersten im politischen Gefängnis des Wittelsbacher Palais, wo er nur sein darf, wenn „gerufen“, aber es scheint, er wird nicht gerufen. Übergibt von der Seelsorgekonferenz eine Schrift mit den Grundsätzen - vielleicht für Bayern anzunehmen.