Tagebucheintrag vom 26. Juni 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 66-67

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Montag 26., 17.00 Uhr und bis abends besuche Monsignore Panico: Solle antworten, wie die Bischöfe zu den Vorschlägen der Regierung sich stellen wegen Aufbringung der drei Millionen. Erzbischof wird morgen auch meine Antworten bringen. Die Sanierungsaktion für Leohaus wahrscheinlich aufzulösen? Das sollten wir nicht tun, weil später bewiesen, daß nicht wir die Schuld haben. Die Nuntiatur, die unter dem Schutz des Braunen Hauses steht, sei mir immer offen.

Esser habe im Rundfunk gesagt: Das Verhältnis zur Kirche sei niemals so gut gewesen wie heute mit Bezug auf meine Bemerkung gegen Ritter. Er werde das darlegen. Ich solle Gutachten ihm vorlegen.

Generalvikar: Auf dem Telefonamt ganz bestimmt: Kardinal Faulhaber ist zu verhaften, gegen seine Person darf aber nicht das Geringste unternommen werden. Das Kapitel bittet mich, nicht im Haus zu bleiben. Es könnte wie in Passau bei Eggersdorfer ein Auflauf sein. Respondeo: Ich bleibe hier. Wegen des Geläutes der Sonnwendfeier in Aufkirchen habe der Unterrichtsminister zuerst Augsburg und dann hier angerufen. Auch das Abholen der Primizianten vom Elternhaus verboten. Wegen Scharnagl.

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Erzbischof Hauck: Kommt morgen zu Siebert wegen Aufbringung der drei Millionen, wird dann auf der Nuntiatur Antwort geben. Hatte Sonntag in Bamberg Jugendtag, zuerst von Bamberg erlaubt, dann von München verboten. Also rein innerkirchlich. Nachmittag legten sie ihre Fahnen auf den Altar.