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Johannes Baptista SprollParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 14. November 1935

Successor Keppler, 14.11.1935.

Sehr lange erzählt über seine Predigt in Weingarten und noch zwei Orten. Wurde beschlagnahmt, war aber bereits draußen. Leonhardifest nach einhundert Jahren. Sollte verboten werden, aber das erklärte der Bürgermeister für unmöglich. 460 Pferde, und die waren ruhig während der Predigt: Segen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Ein paar haben mitgeschrieben, sehr versucht zu sagen: Schreibt nur genau mit, denn sonst werden immer die Dümmsten geschickt.

Dann aber: Was tun - dieser Kampf gegen das Christentum, in den Zeitschriften und Versammlungen und überall. In Württemberg die Protestanten sehr rührig, fast jeden Abend Versammlung. Aber drei Richtungen: Bekenntnischristen, Deutsche Christen und jene, die sich von den Deutschen Christen wieder zurückziehen - schwere Kämpfe gegeneinander. Hauer hat nicht viele Anhänger. Es wird ihm vorgehalten: Er sei nicht der Schöpfer der Deutschgläubigen, sondern Rosenberg. Er läßt die Predigten drucken für die Geistlichen und läßt sie verkaufen. Aber was fürs Volk? Respondeo: Ich habe den Eindruck, die Bischöfe tun zu wenig. Bertram den Erlaß mit der Beflaggung (ist kein Dogma) so abgeschwächt. Darauf keine Antwort. Unsere Männerversammlungen am Sonntag Nachmittag gut besucht - das schreibt er auf. Rosenberg soll nicht arischer Abstammung sein, Bergmann ausgebootet, weil seine Frau eine Jüdin.

HJ. in den Seminaren? Wir haben vier Bedingungen aufgestellt. In keinem bischöflichen Seminar. Er schreibt die Bedingungen auf. Dagegen Schweiklberg, Ettal (die Zeitschrift HJ), Sankt Blasien.

Schulkampf: Engelschalking. Es wird anerkannt: Solange wir ein Konkordat haben.

Übergibt mir zwei Predigten. Was mit der Denkschrift? Im Vertrauen ihm allein, was Preysing über seine Audienz schrieb.

Das deutsche Volksblatt besteht nicht mehr. Es konnte die Bedingungen nicht unterschreiben, die unterschrieben werden sollten - die offenbar von anderen, das Tagblatt und Bayrischer Anzeiger, unterschrieben worden waren.
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