Nikolaus BaresParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 13. Dezember 1934

Bischof Bares 13.12.34

War die Nacht von Ber heruntergefahren. 9½ - 11 20 in meinem Arbeitszimmer. War in Bres. (Bertr. /
körperlich sehr zurückgegangen) und Cöln. Pac Man weiß die Regierung habe ein Pronunciam. /
vorbereitet: Man sei mit den Bischöfen einig gewesen aber Rom will nicht. Darauf müßten wir einen Hirtenbrief heute schon vorbereitet halten um zu erklären: /
Die Bischöfe haben vor während und nach den Besprechungen erklärt, das letzte Wort [ ... ] wird in Rom gesprochen. Die Frage ist ob jeder einzelne das in der Weihnachts /
ansprache tun soll (Breslau) oder gemeinsamer Hirtenbrief (Cöln). Ich: Nur gemeinsamer Hirtenbrief möglich, denn Hauptsache /
ist den Eindruck der Geschlossenheit zu wahren. Bares auch dieser Meinung. Bertr. und ich sollen einen Entwurf machen - /
resp Kann nur der Bischof von Berlin, soll Breslau zuvorkommen. Darüber will Ba. noch in Breslau sprechen. In den letzten Tagen: /
Goering: Wir werden mit dem Aberglauben (Christentum) gründlich aufräumen. Man versprach den Evang. man werde sie in Rede lassen /
und ihnen Rosenb. opfern wenn sie dann mit der Regierung gegen die katholische Kirche gingen. Sie lehnten es ab, da sie bei den Katholiken Sympathie gefunden hätten. /
Zu Frau Clausner kam ein Beamter im Auftrag von Hi, ob für sie gesorgt sei. Sie bekam außer Pension noch Versicherung was /
vorher zurückbehalten wurde. Heiler war in Rom um seine Rückkehr einzuleiten, leider veranlaßte ihn Hudal, /
zuerst seine Gemeinde mitzubringen. Und jetzt schreibt Heiler: Da sie es sehr lange dauere, werde er wieder die Messe feiern und /
ordin. (seine Frau habe er entlassen). Ich erzähle: 10. Aug. Schachl bei Hitler. /
Hofm. und Dauser wollten von mir einen Besuch bei Hi. Ich lehnte ab weil unsere drei Bischöfe in Verhandlungen /
stehen. Gegen solche Besuche ist man in Rom sehr entschieden, auch Cöln. Ob man nicht zufrieden sei mit lehrt Freiheit /
und Bekenntnisschule damit wir doch eine Rechtsbasis hätten? Wir sind alle für ein Conc. aber seitens der Regierung wird /
man wie in Hessen die Gemeinschaftsschule doch durchdrücken. Man sei gefaßt daß der Hl. Vater ohne Pac. zu sprechen /
eines Tages offen sich gegen die Regierung ausspreche. Buttm. war also nicht in Rom: Wenn er nicht größere Vollmachten /
habe müsse er nicht kommen. Im Nov. seien die Bischöfe in Berlin unerhört kalt gr behandelt worden. Die Partei war nicht mehr /
vertreten aber sie stecke doch hinter allem. Acht Tage lang sie hingehalten und nichts geantwortet. 14 Tage nach der Saar /
abstimmung werden Maßnahmen beginnen: Staatliche Zuschüße gekürzt oder zurückgezogen, Klostervermögen bisher steuerfrei wird /
besteuert, und so finanz. weiter. Der frühere Hirtenbrief? Darüber äußert er sich nicht. Ich: Zum Teil in den /
neuen Hirtenbrief einarbeiten, unwürdig. Aber er bleibt geschichtliches Document vom 7. Juni - Damals war die Lage so. Über National- /
kirchliche
Bewegungen haben wir doch keine feste Quelle. Ich: Ist Tod von Stempfle.