1)
Gewitterluft. Zwei Tage vorher,
früh
4.00 Uhr
die Schaufenster der Judengeschäfte eingeschlagen und eingeworfen,
die Münchner
walten
wie sonst.
Der
11.
November
1938,
Tag des heiligen
Martin
.
Freitag
auf
Samstag,
überall die
Plakate,
die das Volk reizen mußten:
aber keine Massenversammlungen ...
Früh auf der Sitzung wurden Befürchtungen geäußert,
besonders nach der Erzählung vom Sturm auf das Schloß
Hirsch
in
Planegg,
es kamen verschiedene
Warnungen: „Heute Nacht geht es gegen
Faulhaber
und
Ordinariat“.
19.00 Uhr
kam
Generalvicar
:
Sie hätten unter sich besprochen, ich möge doch aus dem Haus
gehen, etwa ins Krankenhaus. Das lehne ich ab.
Lampert
,
Passau,
aus ganz sicherer Quelle: Persönlich sei man in Sorge, es sei aber keine
Zeit und keine Zeit vereinbart,
wie
gegen die
Juden
Mittwoch
auf
Donnerstag.
Noch sind die Straßen überfüllt,
die zu den geschlossenen und mit Brettern vernagelten Judenläden
ziehen - so,
wie die Münchner zu den
Krippen
oder zum Heiligen Grab wallfahren. Den ganzen Nachmittag räumte ich auf.
Nach
und von
Sankt
Anna
sehe ich von Fern die ausgebrannte
Synagoge
und es schien,
als ob manche auf der Straße mich anschauten: Wie kannst du heute
alleine auf der Straße gehen. Ich ordne die
Predigten,
Schwester
Potamiäna
hilft mit, wir tragen die Schachteln in die
Bibliothek.
Gestern hatte die Erklärung von
Reichsminister
Goebbels
: „Es ergeht nunmehr an die gesamte Bevölkerung die strenge Aufforderung, von
allen weiteren
Demonstrationen
gegen das Judentum sofort abzusehen“ etwas beruhigt. Andererseits wurde
gleichzeitig in München in den Zeitungen und durch große
rote
Anschläge
an den Judengeschäften bekannt gegeben: „Das
nationalsozialistische
München
demonstriert
heute
Abend
20.00 Uhr
in zwanzig Massenkundgebungen gegen das Weltjudentum und seine
schwarzen und roten Bundesgenossen.“
Eine ungeheure Aufregung weht durch die Stadt.
„Endlich
geht's auf“, strahlte es von den Gesichtern der einen,
bange
Sorge
von den Gesichtern der anderen. Das
Ordinariat
richtet ein Schreiben an drei Stellen:
Gestapo,
Wagner
,
Epp
und dränge ...
Mit dem Abendessen geht es schnell. Rosenkranz verspätet erst nach
20.30 Uhr. Wir gehen noch eine Viertelstunde auf und ab,
probieren
die Türschlösser
im
Kohlenlager.
Ich suche meine Hausgenossen zu beruhigen:
Goebbels
hat ja abgeblasen, in
Wien
hat man es nachher
bereut. Diesmal würde es nicht um
4.00 Uhr
in der Früh sein wie bei den Juden, sondern sicher im Anschluß an die
Abendversammlungen,
also etwa
22.30 Uhr,
wenn es bis
24.00 Uhr
ruhig bleibt,
ist alle Gefahr vorbei.
Bruder
Friedbald
geht zu Tisch heim, kommt aber
19.30 Uhr
und bleibt im Hause.
Bewahrt auch ziemlich die Ruhe. Die
Schwestern
wollen eine Stunde ruhen und zwar im großen Empfangszimmer,
wo eine etwaige Unruhe von der Straße gleich gehört wird.
Alles bleibt
auf. Da,
plötzlich, es ist erst
21.30 Uhr,
ich lese gerade die Reinschrift des Briefes mit dem Glückwunsch an die
Anima
durch -
Sirenengeheul
von der
Prannerstraße
her, etwa drei
Auto
und
zehn
Motorräder
unter Schreien und Pfeifen und
Sirenengeheul
mit
großen Lichtern angefahren, die ersten halten vor meinem
Haus.
Die Lage ist klar, ich drücke sofort auf den
Polizeiruf,
Herr am
Telefon.
Bruder
Friedbald
hat bereits angerufen, ebenso
Dr. 
.
Die
Schwestern
und
Katharina
kommt leichenblaß ins Zimmer und schon
krachen
die schweren Ziegelsteine an die
Fenster
oben und unten, Splitter klirren, dazwischen Schläge
wie von einer
Kanone,
ein
Johlen
und Pfeifen.
Ich lege den
Talar
ab, nehme Brustkreuz und
Birett,
das vorher schon zurechtgelegt, immer aber lauter und rascher krachen die Steine.
Neben dem Bischofshof seit Monaten die Pfälzer Bank umgebaut,
Steine und Schutt auf der Straße und davon nehmen sie die schweren Backsteine,
die in größeren Stücken oder
zerkleinert gegen die Scheiben
prasseln,
zum Teil die Winterfenster ganz durchschlagen, sogar die
Rahmen
splittern. Die Sprechchöre lauter: Wir wollen unseren Bischof sehen, raus,
raus,
wir brauchen unseren Bischof. Ich glaubte,
es wurde auch geschossen, das war aber nicht der Fall.
Die
Leiter
war zum Glück nicht mehr an der Baustelle. Plötzlich ein Rammen gegen das Haupttor mit einem
Handkarren
von der Baustelle,
das Tor bekommt einen großen Sprung, den Riegel verbogen,
aber das Tor hält stand, ebenso die meisten Fensterläden. Ich hörte „Schutzhaft“,
was in
dieser Stunde mehr beruhigte als beängstigte. Ein Herr an der Türe mahnt ab
mit dem Wort „Wir dürfen dem Herrn keine Waffen in die Hand geben“ -
Nippold
.
2)
Dr.
Weißthanner
,
der sich sehr tapfer hält
und an der Pforte bei
Friedbald
war, hörte halb und halb: Wo
war denn der Führer der
ersten Gruppe .. und dann sehr
zusammengeschimpft -
es war
Polizeipräsident
von
Eberstein
.
Nach seiner Wegfahrt spricht einer zum anderen:
Wir haben sie doch zurückgedrängt. Die Straßen ungesäubert und abgesperrt.
Polizei geht auf und ab. Das erste Kommando mit sechs
Mann war nicht durchgedrungen, beim zweiten mit zwölf Mann -
Weißthanner
hatte Verstärkung gerufen und sehr ernst gesprochen - weicht der
Turnerbund
zurück.
Aus dem Hintergrund noch Schreien und Pfeifen. Ich höre drei Mal
Sieg Heil.
- Das deute ich als
Schlußsignal
(
-
Nippold
).
Aber immer noch die Frage: Wenn andere wiederkommen, wird die Straßenwache bleiben können. Da kommt
Dompfarrer
Stadler
,
Neuhäusler
und
Zinkl
,
die beim
Polizeipräsidenten
waren,
der trotz Krankheit aufgestanden. Er hatte den drei Herren gesagt:
Ich
garantiere
für Leben,
Sicherheit und Eigentum des Herrn
Kardinals
, sagen Sie ihm das, und ich gebe Ihnen einen Schutzmann mit,
damit sie durchkommen.
1.30 Uhr
sprechen wir vor der Pforte. Das eine Fenster in der Einfahrt offenbar mit Balken eingestoßen,
sogar der Fensterrahmen liegt am Boden.
In der
Kapelle
Greuel der Verwüstung - auf dem ganzen Fußboden, auf den Kniebänken und Teppichen lagen die Splitter,
ein großer Stein hinter dem
siebenarmigen Leuchter,
der ebensogut den
Tabernakel
treffen konnte.
Sanctissimum
wird
in die obere Kapelle gebracht. Die
Verbleiung
der Bischofswappen
in den
Fenstern ganz verbogen. Einer sagte: Früher waren wir Polizei, heute nicht mehr.
Die Schuld trägt der
Mann,
der die zwanzig Massenversammlungen
angesetzt und
im Aufruf die Katholiken als Bundesgenossen des
Judenmörders
Grynszpan
bezeichnet hatte! Auch wenn die Fensterhelden nicht nachweislich aus der Versammlung von Minister
Wagner
kamen,
der die Zuschrift des
Ordinariats
mit
hämischen
Bemerkungen
in den Versammlungen bekannt gab,
sie kamen aus der
Atmosphäre,
die durch die aufreizenden
Plakate
in allen Straßen
von
München geschaffen war.
Um Mitternacht beginnen in der
Promenadestraße
die
Promenaden
der Neugierigen, die trotz Absperrung der Zugangsstraßen sich den
Durchgang zu verschaffen wußten.
Polizeipräsident
legt eine Wache ins Haus.
3.00 Uhr:
Ein
Polizeioffizier
hat den Befehl,
die Zahl und den Zustand der Fenster aufzunehmen.
Ich kann nicht zur Ruhe,
weil die
„Wache“
im Hause nur
telefonisch
angemeldet war.
Samstag,
12.11.38.
Nach kurzem Schlaf,
3.00 - 5.00 Uhr, aufgeweckt durch lautes Sprechen
auf der Straße.
Sanctissimum
in der oberen Kapelle.
Dr.
5.30 Uhr,
ich
6.00 Uhr
celebriert.
Sowie ein wenig Tag, kamen die
Privatproteste
auf über den Zustand der Fenster:
Scheiben.
Generalvicar
Buchwieser
hier,
Ordinariat
hält eine Sitzung ab.
Kapelle
am meisten verwüstet.
Man kann hereinschauen. Darunter freche Gesichter, die wohl dabei waren.
Wenn sich zu viele unter dem Fenster ansammeln, schickt der Schutzmann in
Uniform
sie weg.
Zur
Chronik:
Am Tag des heiligen
Martin
,
qui nec mori timuit nec vivere recusavit
.
Steine des
heiligen
Stephanus
. Ich mahnte,
von den Fenstern weg in die Küche zu gehen.
Beim Rosenkranz „jetzt und in der Stunde unseres Todes“.
Ottmara
am Tage selber sehr ruhig und entschlossen, ging allein in den zweiten Stock, nach zwei Tagen aber,
besonders als sie die
höhnischen
Gesichter auf der Straße sah, zusammengebrochen.
Durch die drei Domherren hörte ich,
daß das
Ordinariat
nicht heimgesucht wurde, auch nichts im
Dom
geschah. Der
Polizeipräsident
hatte
die Kirchen bewachen lassen. Da sieht man das
Blut
in den
adeligen
Familien. Gott sei Dank,
daß ich allein bin. Am Anfang wohl deshalb so
wenig Polizei,
weil man rechnete,
man sei auch anderswo notwendig.
3) Nach dem
Aufruf
von
Wagner
mußte man glauben, es würde gegen die
Katholiken
in gleichem Umfang vorgegangen werden -
wie gegen die Juden. Also die Nacht einfach freigegeben. Gott Dank,
daß es nicht
gegen die Kirche ging (nur vor dem Dom ein ganzes Paket
Papier aus einem Geschäft, man
behauptet,
zum Anzünden des Domes - hätte nicht gereicht). In vier - fünf Pfarrhöfen die Fenster eingeworfen.
Am
Sonntag
dürfen wir nichts
in der Kirche verlesen.
Wagner
hatte eigens angekündigt,
nachdem er den
Ordinariatsbrief
verlesen hatte. Wir wollen die Leute nicht noch
mehr in Unruhe bringen. Die Tat spricht für sich.
Sonntag.
Sonntag,
13.11.38.
Pontifikalamt
im Dom zum dreihundertjährigen Gedenken der Mariensäule - die Nacht vorher die Kränze von dort abgerissen.
Der Besuch außerordentlich stark. Nachher strömt alles in die
Promenadestraße,
die Polizei in höflicher Weise (der angibt,
grüßt bei der
Rückfahrt) ersucht die Leute,
nicht stehen zu bleiben.
Dann gehen sie auf und ab. Einer mit einem Bart streitet mit einem
Polizisten
sich herum.
Da es gutes
Wetter
und sogar mild, setzt die Wallfahrt
am Nachmittag in noch
größerem Umfang ein. Mehr als 2 %. Sind sehr ernst.
Ich hatte nur gebetet:
Custodi Domine
a bestiis animas
confitentes
tibi.
Der
Brief,
den
Buchwieser
unterzeichnet hatte, spielte und spielt eine große
Rolle.
Die 21jährige vom Heim, die gerade dazukam,
hatte zwei alte Frauen gehört,
wie sie zur sturmfertigen
Motorgruppe
sagten:
Jetzt holt's
ihn raus,
den Hund,
den verreckten.
Jetzt hat er
an so an ausgeschamten
Brief geschrieben. Die hatten vorher in der Versammlung davon gehört.
Der erste Brief im Dritten Reich, der von einem
Ordinariat
in die Zeitungen von Deutschland
kommt
- eine Warnung an die Polizei, sie sollte
Vorbereitungen
treffen.
- Sie
trafen keine Vorbereitungen, die Heldentat wurde vollbracht,
und jetzt fallen sie über Brief her,
der die Warnung enthielt.
Wie man hört, beginnen
auch in Frankreich solche Heldentaten, die Fenster einwerfen. Jetzt werden die Propheten
nicht mehr auf Hilfe von mir rechnen.
Montag,
14.11.38.
Die
Nacht
war ruhig, nur
1.30 Uhr
wurde ein Mann auf dem
Rad
verhaftet, es scheint sein Paß nicht in Ordnung zu sein. Der Strom der Menschen,
die
die Fenster sehen wollen,
läßt nach. Die
Lage
klärt sich: Beide,
die Polizei an der
Ettstraße
und die
Gestapo,
hatten den warnenden Brief des
Ordinariats
erhalten.
Beide stehen unter
SS-Sturmbannführer
Eberstein
.
Nippold
hatte verboten,
irgendeinen von den
Demonstranten
zu verhaften.
-
Eberstein
dagegen brüllte die Gruppenführer an,
warum sie nicht verhaftet hätten. Er mußte sich entschuldigen. Am gleichen Abend,
als man ihm danken wollte, erklärte
Dr.
Meyer
,
er sei im Urlaub. Bis wann zurück? Das wisse man nicht.
Dienstag,
15.11.38.
Marinus
und
Anianus
.
In
Commemoratione
.
In der Nacht fällt Glasscherbe herunter und heute - ein großer Stein. Der
Nachtposten
bleibt zugleich mit einem
Detectiv.
Bei Tag aber eingezogen. Die
SS
gehen schnellen Schrittes vorbei,
ohne seitwärts zu schauen. Die überhaupt reden,
sind natürlich die
Negativen.
Zumeist jüngere Leute.
Fenster:
9.10 Uhr
ruft die Ortsgruppe
Stachus
Herrn
Neuhäusler
an,
wir befehlen,
die Fenster müssen sofort gemacht werden.
Neuhäusler
kommt zu mir und wir sprechen über zunächst mündliche Antwort in drei Punkten:
Zuerst amtliche Aufnahme, zuerst die
Täter
feststellen, zuerst
den
höheren Stellen Bericht geben.
Staatssecretär
Köglmaier
ist nicht zu erreichen bis
13.00 Uhr,
12.00 Uhr
kommt der
Glaser
ins Haus: Er habe Auftrag von
Wenzel
,
Minister
Wagner
habe Befehl gegeben.
4) Das Volk sieht leicht Gespenster. Einer hörte: „Aber auf
2.
Dezember
keine Versammlung ansetzen“ -
weil das der Tag der
Solidarität
ist.
P.S.
bei der
Anfahrt
am 11.11.38 zuerst in der
Prannerstraße
bereits die Steine in der Hand vor dem früheren
Preysinghaus.
Es sei das Werk der alten
Garde,
also müßte ich über den
9.
November
veröffentlichen können.
Meine
Tage
vorher waren stark belastet:
Sonntag
die Predigt und gleich reinschreiben,
Montag
den
Druck,
Manuskript
für
Ludwigmissionsverein.
Die
Manuskripte
für die
Anima ...
Jeden Tag
wechselt die Lage,
besonders als
Eberstein
,
der Anständige,
der
Adelige,
der offiziell „im
Urlaub“
ist.
Mittwoch,
16.11.38.
Buss
-
und
Bettag.
Die vergangene Nacht,
21.30 - 22.30 Uhr,
am
Eck
der
Promenadestraße
beim
Sandkasten
fünf Hitlerjungen,
einer in
Uniform,
mit
Rädern.
Zwei waren
vorher am Haus und an der Pforte: „Es ist alles noch beim gleichen“.
Also wußte er von dem „Befehl“ der Partei,
es soll
ausgebessert werden. Heute hat
der Feiertag viele
Protestanten
in Sonntagskleidung,
bleibt
sehr ernst. In den ausländischen Zeitungen
Reaction
gegen die Judengesetze. Ist viel
gemeldet durch eine neue Ansprache von
Goebbels
.
16.00 Uhr.
Josefine
war in der Versammlung Hofbräuhaus.
Um vorzukommen, „Ich höre nicht gut“, dann aber nach der übertragenen Rede von
Wagner
- viele hätten nicht Beifall gegeben,
sondern
eisig-ruhig
zugehört - weggegangen. Noch nicht
22.00 Uhr,
will zuerst sehen,
wer hier vor dem Haus sei,
und kommt gerade
dazu,
als die Steine geworfen werden. Es seien schreckliche Zurufe gefallen,
die sie im Einzelnen nicht nennt. Die geworfen hätten,
seien alle in beiden Uniformen gewesen (?).
Die
Krafträder
an der anderen Seite der Straße angestellt. Nur sechs - sieben hätten geworfen,
Zivil
war wenig da, die Täter siebzig - achtzig.
Von den Nachbarhäusern (Bäcker
Strauss
)
waren sie im Mantel und
Pantoffeln
gekommen. Als das
Tor
nachzugeben drohte -
spricht nicht von
Balken,
nicht von Brettern, sondern mit
Eisenstangen
hätten sie unter dem Tor gearbeitet - warf sie sich entgegen und schrie: Was wollt ihr
denn. Er ist ja gar nicht drin. Einer reißt sie zurück, haut auf sie, sie kommt zu Fall,
disputiert
mit ihm weiter. Geht dann gegen
den
Hugendubelbogen,
kommt aber wieder zurück,
„um den Ausgang zu sehen“. Wenn eingedrungen, sie wäre noch einmal entgegengetreten.
In einer solchen
Wut,
daß der
Kardinal
tödlich
niedergeschlagen worden wäre.
Von Polizei sei nichts zu sehen gewesen, wenigstens nicht eingreifend. Da kam ein
vornehmes
Automobil,
sie habe niemanden entsteigen sehen, daraufhin wurde es ruhig. Sie fragte,
was ist denn jetzt los, und man antwortete ihr: Von der
Gauleitung
ist Gegenbefehl gekommen. Ist bereit,
als Zeuge anzutreten. Ein Sechzehnjähriger etwa hätte gerufen: Die
Leiter
hätte man holen sollen. Wohl mit dem
Karren
berannt,
Josefine
spricht von Krafträdern.
Frau Verwalter
von der Staatsbank: Sei herausgegangen auf der Straße und habe
zugeschaut.
Und wie sie das Tor wanken sah,
habe sie gesagt: Was wollt ihr
denn - ihr werft dem Staat die Fenster hinein.
Die antworteten: Du bist auch so eine
Pfaffenhur, mach, daß du weiterkommst.
Ihr
Sohn
hat behauptet,
auch in Uniform Steine geworfen.
Einige in Zentrale.
Hätte zum
Direktor
gesagt: In der
Spartakistenzeit
so etwas nicht erlebt.
Auch
SA,
ein Arzt ist sehr entrüstet. Ein Schaffner: Ja ja,
jetzt machen sie es den Deutschen im Ausland gerade so.
Der Botschafter in
Washington
ist schon fortgeschickt. Darum wohl
die Anfrage der Partei. Einer von den Glasern, ein
Nationalsozialismusfanatiker,
läßt den Kopf hängen.
Wenzer
verwundet, Blutfleck an der rechten Wange. Sie stand auf dem
Fenstergesims
und rüttelte am
Gitter.
Der
Zimmerboden
mit
Diamanten
belegt. Der
Völkische
Beobachter hatte als Wochenbild ein Bild vom Haus,
„Haus der Geliebten“.
Pawlikowski
:
In
Wien
habe man dem Kardinal sagen lassen, er soll seinen eigenen
Glaser
kommen lassen.
-
Fräulein
in der
Hypothekenbank,
ein Werkscharführer hat sich rühmend erklärt,
er sei beim Einwerfen der Fenster dabei gewesen. Im Krankenhaus seien drei
Ärzte,
die auch erklärt,
sie seien dabei gewesen und Schnittwunden hätten.