19.
Februar
1935.
Fortsetzung.
Wir sind immer im Speisesaal der
Candidaten.
Vorabend des
19. Vor Tisch Ansprache des
Regens
Westermayr
zur Einleitung meines
Bischofsjubiläums.
Dann ein Lied.
7.15 Uhr
im
Dom
im Rahmen des Bibelkurses,
aber Besuch wie am Feste.
Ich
predige
über
Job 19.
Mein Erlöser lebt
.
Ein
SA-Sturm
mit Frauen hatte die Bänke vor der Kanzel besetzt,
Mikrophon
unter der Bank,
Cabel
durch das
Fenster.
Vor
Schluß des Bibelkurses abgereist,
weil
Erzbischof Bamberg
in München wartet.
Nota bene
bei
Tischbenediktion
warten bis die
Heilige
Schrift zu Ende
gelesen ist.
Priesterweihe
5. Mai 1935
(42, zwei mußten wegen Krankheit zurückgesetzt werden).
Vorabend
Eid
bereits
17.30 Uhr, weil dann
Maiandacht.
Herrliche
Sonne
nach langer Regenzeit.
Die Weihe sollte zuerst in
München
sein wegen der Störungen ..
8.00 - 12.10 Uhr,
weil
Kelche
sehr viele
nach der Weihe.
Tisch
12.45 Uhr.
13.30 Uhr
kommt
Major
Hofmeister
,
Gegenbesuch
11.45 Uhr, nicht glücklich,
weil er seine kranke
Frau
in München besuchen wollte. War lange in Rußland, sagte
zu seinen
800 Mann: Wer daheim gebetet hat und hier nicht betet,
ist ein Feigling,
und 600 Mann
sind gegangen. Steht mit den
Pallotinern
ausgezeichnet,
die hängen das Hakenkreuz
heraus. Er selber grüßt,
wenn
ohne Mütze mit erhobenener Hand. Die Vorkommnisse seien bald wüst genug,
man soll es ruhen lassen.
Die 1 000 M.
von Frau
Stalf
hat
Hermann
Liebl
von
Landshut
erhalten.
Das neue
Stipendium
Ther Pfeiffer
1 235 M.
Der
Neffe
von
Bischof
Müller
,
Franz
Müller
.
Zwei einmalige
Jahresspenden
von
Elsaesser
abgegeben.
5. - 9.
August
35
,
Exercitien
von
Pater
Löhr
.
Am Schluß
Professor
Radecker
wegen eines Geistlichen, aus dem Orden ausgetreten,
Fischer
in
Wiessee:
Ob er in der Verfolgung
Cura
bekomme
- Nein.
19./20. November
35
.
Korbinianfeier.
Warmer,
sonniger
Tag
nach einer kalten Nacht. Sehr viele
Geistliche
dabei,
weil am gleichen Tag
Buss
-
und Bettag
und deshalb schulfrei. 120 Geistliche und mehr.
Schwester Oberin,
schwer krank,
besucht. Die neue Küche besichtigt.
Wegen der Ausstellung der
NS-Kulturgemeinde.
Spottbilder über den
Papst
.
Professor
Walz
zu Besuch:
Wird sich um Regensburg bewerben, weil ihm gesagt wurde:
In Freising werden wir auf höheren Befehl überhaupt nicht mehr besetzen.
Frau
Maria
Heindl
schreibt: Den früheren Segen wieder einführen.
Einen leichteren
Weihwasserwedel,
tropft alles voll.
Mit
Regens
über
Egenolf
und
Spannbrucker
gesprochen.
Briefe aus den
Kasernen 1936.
Entsetzlich,
was die
Devisenschiebungen
geschadet haben. Die
Zoten -
ein
Protestant
ist
der
Anständigste
; was wir am Seminar gehabt haben, merkt man erst,
wenn
man
es nicht mehr hat.
Hier lernt man
einfach und zufrieden und mit sich selber hart sein.
Beim Militär kann man sagen,
wie die Offiziere auf ihren Standesverein stolz sind.
Beim
Wacheschieben
den
Brief geschrieben. Die Vorurteile der
preußischen Protestanten
sind schrecklich. Die beste
Apologetik
ein vorbildliches Soldatsein.
21. - 24.
Februar
1936. Weihen
verbunden mit
Bischofsjubiläum.
Die Zahl der
Majores
klein (10),
weil im
Dezember
im voraus die größere Zahl geweiht wurde.
Freitagabend
Tonsur.
Samstagabend,
18.15 Uhr
im Knabenseminar
Festakt
im Zimmer und zuletzt im Lichthof in den drei Sprachen
des Kreuzes. Dort zu
Tisch,
dann Schwesternbesuch, Kapelle, Studiensäle,
besonders der oberen Klasse.
100 M.
für
Nachspeise.
Sonntag,
8.15 - 11.00 Uhr
Weihen. Wetter:
gestern herrliche
Sonne,
heute weniger schön.
Mittagstisch
bei der Allgemeinheit.
16.00 Uhr
die
Professoren
empfangen: Die Sorge, daß einzelne
raptim
abgebaut werden -
und die ganze
Fakultät
abgebaut werden soll, die Sorge,
daß die
ersten
Semester
nun doch zum Arbeitsdienst müssen.
16.15 Uhr
Weihestunde
im
Roten
Saal.
Regens
Westermayr
spricht sehr schön, -
Geisenhofer
hat selber
komponiert,
mit doppeltem Chor, viel von
Mozart
und
Schubert
,
Psalm
22.
19.00 Uhr
zu
Tisch
die
Professoren
mit Ausnahme von
Lindner
.
Andersen
hatte
Autounglück
gehabt.
Generalpräfekt
Greis
kommen lassen und vom Plan
der Aufhebung
der Hochschule gesprochen.
Drei
Soldaten
waren hier:
Defregger
,
Pröbstl
,
der große
Schwarze und .
Diesen Drei
je 20 M.
Im Hause
100 M.,
davon 50 an die Dienerin, 20
an
Custos
,
das Übrige an die Mädchen in der Küche. Sehr viele Bilder unterzeichnet,
über 60, aber
Pater Spiritual
erklärte, könne nicht immer sein.
Studentenschaftsführer
kommt zum Schluß wegen Arbeitsdienst
Götz?
Erhält ein Büchlein.
Ostermontag,
13.
April
1936
.
Priesterweihe
46,
8.00 - 12.25 Uhr,
herrliche
Sonne
(gestern furchtbarer Regen und
Schnee),
Einzug über den
Hof.
Überaus große Beteiligung,
besonders viele Jugendliche,
neun Jungdeutsche dabei.
Zum
Tisch
bei den Neupriestern im Speisesaal, dann zum Kaffee in den Roten Saal zu den vielen Priestern, auch
Aniser
,
der in
Uniform
die Hand
aufrührte
.
Vesper
14.30 Uhr.
Pater Adalbert
erhält
25 Zigarren.
Karl
,
Stalf
(
Hermann
Liebl
),
Pfund
,
M. Scherzer
(
Venator
),
Korbiniansreliquien
zurückbehalten.
Maria Haindl
erhält keine Antwort, wohl aber
Studienprofessor
Poellinger
und Bankbeamter
Gerkens
.
Das nächste Mal
Pfarrer
Ortmair
begrüßen.
30. Juni - 3. Juli 1936
zur
Firmung
drei
Stationen,
am ersten Tag früh an.
Zur
Stadtfirmung
predigt
Studienrat
Danner
etwas weichlich und mit schlechter Aussprache. Ein
Knabe
in
Jungvolkuniform
und sein Vater
Messerschmidt
,
Lehrer an der Berufsfortbildungschule,
in Haltung,
Rührt Euch!,
die Hände
auf dem Rücken.
Drei
Tage
hier,
weil erst
3. Juni
früh nach
Moosburg.
Sonne und Regen wechseln. Schriftleiter
Max
Hartmann
reicht Denkschrift ein, die Liebe zu einem Mädchen habe ihn zu einem reinen Menschen gemacht,
er will für Christus arbeiten, - ich segne
ihm den
Ring
mit der Außenaufschrift
ch, ch
gebe aber nichts Schriftliches ihm in die Hand,
da doch einmal Haussuchung sein wird. Ein
Ring
ist entlassen worden wegen ungenügender
Noten
und auffallenden Benehmens:
Walz
,
besonders
Lindner
drang
darauf. Der
Vater
wollte zu mir, ist endgültig.
Pfarrer
Ackermann
teilt die traurige Sache mit,
daß Frau
Weißauer
monatelang als
Schwester im
Hause
Uschold
wohnt und Sonntag nach München fährt.
27. - 31. Juli 1936
Exercitien
Pater
Casimir
Cap.
Das übernatürliche Leben.
Für
Schwester
Alwerda
,
die in
Exercitien
geht,
kommt Schwester
Theoduma
.
Pater
Albert
durch
Regens
Zigarren
geschickt
(20 M.).
19./20.
November
1936
.
Korbiniansfest.
Der erste größere
Schnee.
Die Jugend
hatte in einer Versammlung gedroht, eine
Demonstration
zu machen, blieb aber natürlich ruhig.
Anderl
,
der Unterbannführer,
aus der Kirche
ausgetreten. Wegen des
Zeitungskastens
am Dom viel Hin und Her.
Generalpräfekt
Götz
kurz gesprochen. Einer
übergibt ein grünes
Werkheft
über den
Feriendiakonat
für Jugendseelsorge - hatte nicht mehr Zeit zu danken.
Sechs Mädchen von der
Schönstattbewegung
kommen abends mit
Chrysanthemen,
sie
hatten geschrieben als
Junge
Kirche.
Jede
ein
Jubiläumsbildchen.
„Die
marianische
Christusjugend will treu Wache halten am Grab des heiligen
Korbinian
.“
Sie möchten einmal eine Gemeinschaftsmesse haben am Grab des heiligen
Korbinian
in
marianischer
Opfergesinnung.
Oberin
immer wieder krank.
Gerade zum Festtag Probevorlesung von
Dr.
Englhardt
.
20.
/21.
Februar
1937
.
51 höhere Weihen
(zwei Benediktiner
dabei).
Beginnt erst
8.30 Uhr
wegen der
Züge,
könnte aber wirklich
8.15 Uhr
beginnen. Frau
Eisele
.
Stürme und
Schneeschauer.
Oberin
wieder krank. Den
fünf
Dienern
und Mädchen in der Küche je
25 M.
Samstag,
also 50, dem
Custos
20.
Am zweiten Tag
15.00 Uhr
im
Roten Saal,
der jetzt Kreuzbild hat, die Sechzig
verabschiedet,
die zum Arbeitslager gehen. Es wird gestritten,
ob
Knabenseminar zur Priesterweihe kommen könnte,
Sekretär
will
Credenz
wegnehmen.
Westermayr
sagt,
es ist kein Raum.
Generalpräfekt
Götz
nicht mehr sprechen können. Der Erlaß
Gesundheitsfürsorge in den Seminarien soll ins Amtsblatt kommen.
2./3. Mai 1937
.
Priesterweihe
(49 vom Seminar,
zwei
Benediktiner,
ein Capuziner
von Eichstätt,
weil sein Bruder
Stehböck
dabei ist),
nach Regentagen
herrliche Sonne,
Zug
über den
Hof.
Besuch von Schwester
Henriette
Winand
,
auch
Frater
Johannes
kurz gesprochen,
der sie im
Auto
gebracht hatte. Am zweiten Tag
Firmung,
336.
8.00 Uhr - 10.30 Uhr. Mit diesen Herren zu Tisch im
Roten Saal.
Zwei herrliche
Sonnentage
nach ewigem Regen.
15.30 Uhr
ab,
weil Gewitter zu fürchten.
50 M.
im Hause,
20
Custos
.
9./10. Juli 1937
über Nacht,
um anderentags Kirchweihe
Güntersdorf.
26. - 30. Juli
Exercitien
Pater
Schuster
S.J.
Am Vorabend
Reliquien
vom Haupt des
heiligen
Lantpertus
abgesagt für die Kirche in
Lerchenfeld.
Am ersten Tag
Bischof Buchberger
hier. Auf der Heimfahrt in
Pulling
Professor
Dr.
Scherg
besucht: Zeigt seine schönen Feldkreuze für Flurgang, erklärt seine
restaurierten
Kirchen und dann
Schluß im
Park.
Stadtpfarrer
Preysing
von Landshut hier: Über
Canonicat.
Samstag,
31. Juli
bis
1.
August
wieder über Nacht in
Freising
zur Einweihung der
Kirche von
Lerchenfeld.
Geistlichen Rat
Stein
besucht in seinem Haus.
Ackermann
vor seinem Wegzug
15.11.37,
die
Frage
der Umpfarrung,
einige
Teile der Pfarrer sehr aufregend.
Noch förmlich abstimmen lassen - wäre er doch in anderen Fragen so
activ
gewesen.
Traurigkeit,
Direktorat
habe
Emslander
noch einen unverschämten Brief geschrieben. Man müsse jeder Partei Rechnung tragen! Man muß
das Volk fragen und nicht was irgendein
lateinischer
Codex
vorschreibt, Autorität des Bischofs aber nur in Glaubenssachen.
20./21. November 1937
.
Korbinianfeier
auf 21. verschoben,
weil
Sonntag.
Für
Englhardt
,
der nach Regensburg kam, ist
Dr.
Borchert
eingetreten. Nach der Feier,
11.30 Uhr,
die
etwa 125 Herren begrüßt im
liturgischen
Hörsaal,
die aus dem Arbeitsdienst zurückgekommen sind nach neun Monaten.
Reingeschrieben auf Wunsch
des
Regens
. Am Vorabend kommen achtzig Mädchen aus der Stadt (im Sprechzimmer empfangen),
die Lieder und Sprechchöre vortragen, manche
von
weit her, ich habe nicht Bilder und sage ihnen, nicht mehr in der Nacht kommen. Die Buben,
die draußen warten,
waren nicht
HJ,
sondern Gesellen,
die auch mitkommen wollten.
Geistlicher Rat
Sturm
will vorbereiten,
daß er nach Altoetting gehe. Den
Dom,
der entstaubt wurde,
nicht ansehen können. Gespräch über
Hans Hofmann
,
der mir aus dem Lager schrieb, Verwandte
sind geisteskrank.
Alois Maindl
,
der zuerst entlassen werden sollte,
jetzt sehr eifrig.
Die mit der
Krücke
hysterisch
vorandrängen.
Bernhard
Pfund
dankt für das
Stipendium
Stalf
(300)
und ebenso
Otto
Boisserée
(500).
14.12.37.
Im
Roten
Saal
Konferenz
für drei
Decanate
über kirchenpolitische Lage
mit
Zinkl
.
17. - 19.12.37
Tonsur
(im Dom
17.00 Uhr) und
Minores
8.30 - 10.15 Uhr (41).
Wegen
Glatteis
eine Stelle
Fahnenzeichen. Sie stehen bereits im Gang, als wir ankamen. Mit
Regens
sprechen über
Dr.
Schröcker d'Espine
,
Tölz.
Leuthner
,
Mittenwald,
geht in eine andere Familie,
Offizier
zu Haus und Ordnung!
Für
Betten M.
3 800
übergeben. Die Schwestern schicken Weihnachtsgaben mit.