Tagebucheintrag vom 19. März 1940Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10019, Seite 35

Die 19.3. Schmidlin: Zuerst weinend und zitternd wenn er vom Gefängnis erzählt. Er wäre fast verhungert. /
Er durfte nicht und konnte auch nicht mehr geistig arbeiten. Er redete zuletzt nicht mehr. Um frühere Entlassung wollte er nicht bitten. Erst der Tod des Papstes gab /
ihm wieder Leben. Er habe dem früheren und jetzigen Papst Briefe geschrieben: Hätte die Kirche verraten. Einmal wurde ein Brief zurückgeschickt. Seine beiden Jüngsten /
auch weggeschleppt. Sein Haus in Breis. verkauft: Jetzt nach Wien wegen Missionszeitschrift. Über das Buch von Lortz entsetzt, hat dem /
Erzbischof bereits Vorhalte gemacht, jetzt an die Schönere Zukunft. Zuletzt schreit er so.

GenV. mit Dekan: Vater St Pius verhaftet - die Mutter soll angeben ob Offiziere im Haus waren. Der Kaplan: Einer /
war in Uniform bei der Taufe. Darüber jetzt eine Jagd auf dem Matrikelamt. Ich: Das ist Amtsgeheimnis der Seelsorge. Die Polizei hat andere Wege /
wenn sie einmal den Namen kennt.

Domdekan: Der Fall ist zweifelhaft also für uns erledigt. Statt Gugl. jetzt ein anderer.