Tagebucheintrag vom 15. Dezember 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 140

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Mittwoch, 15.12.48. Provinzial Franziskaner: Weihen für 1949: Ostermontag Priesterweihe, Minores und Majores durch Scharnagl, Samstag und Sonntag, Passionstag....

Pater Dold dankt für Weihnachtssachen, Schuhe, Kleider. Bedauert, daß die Pontifikalgottesdienste nicht mehr in der Bürgersaalkirche.

Prälat Hartig: Rechnung der Kunstmalerin Wiesinger für die zwei Erzengel an meinem Altar in der unteren Hauskapelle, 300 M., aus der Mensakasse bezahlt. Hartig will, daß ich nicht die ganze Mette im zugigen Dom mitmache, sondern nur zum Hochamt komme.

[Kaplan Mück, aus Jugoslawien zurück, in Ulm entlassen ... ]

Mr. Kempner, Staatsanwalt. Nürnberg, bringt Akten über die Verfolgung der Kirche. Erklärt die Vermerkzeichen. Gleichzeitig werden vom Military Government die Akten über Weizsäcker geschickt, die furchtbar enttäuschen. Die Tagebücher von Rosenberg - fast jeden Abend eine Eintragung - nimmt er wieder mit.

Frau Wiedeman - ihr Georg hat schon lange nicht mehr geschrieben. Über ihn brachte Heimkehrer Nachricht. Ich erkläre der Mutter: Er wird kommen, er wird in diesem Jahr kommen, aber jetzt noch Geduld. Ich habe gehört, die Gefangenen, auch die Geistlichen, kommen heim, nur die Militärpfarrer werden zuerst zurückbehalten, weil sie in ihren Pässen als Stabsoffiziere eingetragen sind. Behandlung und Pflege sei nicht schlecht gewesen, gegen Cigaretten kann man Brot eintauschen. Sie bringt Cigaretten, ich gebe Kaffee, Zucker, Chokolade und auf ihre Bitte 100 M.

Castello - sehr kurz, weil spät. Erhält Kaffee, blaue Chokolade, Zucker.

Nach Tisch Simon, der die bessere Beleuchtung im Betstuhl einrichtet.

16.00 Uhr Venator, kürzer, erhält Kaffee, die farbige Dose mit Griffel! Für Elisabeth Schocolade.

18.30 Uhr Bierschneider 5 DM und blaue Schocolade.