Tagebucheintrag vom 8. Dezember 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 136

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Mittwoch, 8.12.48. Immaculata. Keine Arbeitsruhe. Zwar war verkündet worden: „In katholischen Gegenden“ … Aber es wird gebaut ...

7.00 Uhr in der Hauskapelle celebriert.

Simon richtet das Licht bei meinem Betstuhl, die große Kerze raucht. Erhält Hose, Hemd, Pullover, Rasierzeug .

Schwester Gundelinde, die Fotografien von Nymphenburg. Bringt das Lichtbild mit der Mitra in verschiedenen Größen, läßt etwa sieben unterschreiben. Dieses Bild kommt aber nicht in den Handel. Ich gebe für Auslagen 200 und für die Mutter Kaffee, Zucker, Cacao. War sehr ernst.

Pater Zeiger aus der Erholung zurück. Kurze Zeit hier - wozu wird nicht bekannt. Über die Verfassungsfragen in Bonn, Münch für eineinhalb Monate in die Heimat. Dollars ob auszuwechseln wäre. - Er erklärt Ja.

Luise Scholz - jetzt an der Gewerbeschule mit drei Stunden in der Woche. Religiöses Wissen erschreckend tief - feindlich gegen die Kirche, aber bald wird es besser ihr gegenüber und jetzt sehr gern dort. Ich leihe ihr Hettinger, Apologie des Christentums, etwa fünf Bände. Will die weiße Wolldecke umarbeiten lassen zum Mantel, dazu 100. Außerdem Kaffee, Cacao, Zucker.

Arenberg - ein Schwager noch in russischer Gefangenschaft, läßt sagen: Ihre einzige Hoffnung sei die Kirche. - Die Kirche kann nichts machen. Ihr Mann beim Holzmachen und Aufwaschen. Jetzt hilft ein Vetter aus der Schweiz. Hat eine kleine Congregation. Sehr arm, dafür zwei CARE, wie schon früher einmal, morgen an der Pforte. Für sie selber Kaffee und Zucker.

(Gräfin Eltz von Eltville am Rhein, wollte hierher kommen wegen Siedlung im Auftrag des Katholikentages - Nego, ebenso Neuhäusler. Sie kam nicht.).

16.00 Uhr Apol. Venator - zum Jubiläum. Mit Kaffee, Schokolade. … zum Jubiläum beschenkt.