Tagebucheintrag vom 30. Juli 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 93-94

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Freitag, 30.7.48, Abt von Sankt Bonifaz will über Hanemann sprechen. Ich habe verstanden, daß er den Übertritt noch etwas zurückstellte, weil er als aktiver Parteigenosse „der Kirche keine besondere Ehre machen würde“. Im allgemeinen aber: Wer die Hand an den Pflug legt ... Ich glaubte, ihm sagen zu müssen: Der Papst will nicht, daß man übertretende protestantische Pastoren in jedem Fall abweist. Etwas anderes ist, ob gerade sein Fall und der von Sauerhöfer die ersten sein sollen, weil beide doch belastet sind. Sauerhöfer will Übergang erst zu den Ukrainern, aber auch dort ... Seine Zukunft? Wir wissen, daß Sankt Bonifaz ihn nicht unterhalten könne.

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12.30 Uhr: Der polnisch-orthodoxe Metropolit Erzbischof Palladios, Regensburg, nach Anfrage mit seinem Kanzler [      ], dem Pfarrer von München [      ], einem Juristen und Dolmetscher [      ] Er habe auch in Polen mit den katholischen Bischöfen gute Beziehungen unterhalten ... In Warschau ein Metropolit Dionys, jetzt vielfach schon verhaftet und anderes. Im Radio London polnischer Sender über den Papst geschimpft - Kriegsgeistliche und Schädlinge der Arbeiter - Gottesdienst hier in Solen
Möglicherweise ist der Münchner Stadtteil Solln gemeint.
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15.30 Uhr: Pater Wolfram.