Tagebucheintrag vom 15. Juli 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 85

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Donnerstag, 15.7.48, 7.00 Uhr, Dora Hipp in der heiligen Messe zum Todestag der Mutter.

Dekan Egenter: Der Kurs über Bußsakrament hat nicht stattgefunden, - später. Die Concordatsprofessur ist seit zweieinhalb Jahren vakant. Ob Kempf kommt, wäre festzustellen. Steinbüchl möchte über alles gerne auf diesen Lehrstuhl, er schreibt, er wäre glücklich. Wenzl, der Rektor, scheint nicht dafür zu sein. Ich würde mich freuen, wenn das Georgianum bald in die Stadt käme, damit man Spätberufenenseminar ...

Pater Munzlinger, Birkeneck - Vicepostulator, für die zehn Märtyrer, von denen früher berichtet - in Fulda wird es gewiß unterzeichnet. Er war in Cöln - und wir Bayern werden auch unterzeichnen eigens - dafür gibt er einen Entwurf. Für die zwei Bayern keine eigene Eingabe, wohl aber später eigene Feste.

Pater Roos wollte nur „ etwas abgeben“. Eine Zusammenstellung dessen, was amerikanische Geistliche über Deutsche sagten. In Reichenhall hat er gegen den Schulrektor Zeugnis abgegeben über die Zustände dort im Internat. Hat inzwischen wieder 160 Mal gepredigt.

Pater Dold: Nachts war verkündet worden, daß der Landtag für Sankt Michael wieder 80.000 DM bewilligt habe - er wußte es noch nicht. Er meint, auch für den Bürgersaal müsse etwas geschehen.

Zehetmeier vom Germanicum, der hier Abitur machen muß, es eilt aber nicht, schreibt der Rektor - ein halbes CARE, Suppe in der Pforte. Weißthanner nimmt sich darum an.

16.00 Uhr Josefine Lutz: Wohl in die Schule zurückgenommen, aber das erste Gehalt noch nicht bezahlt. 200 DM. Sehr kurz.