Tagebucheintrag vom 12. Mai 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 61

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Mittwoch, 12.5.48. Pater Custos, O.F.M. im Auftrag des Provinzials, vier Subdiakone in Pullach mitzuweihen? Ich komme 20. Juni, Sonntag, selber nach Sankt Anna. Heimatmissionsschwestern - Mitglied der Gesamtkirchengemeinde, aber wird mit Brotzeit unterstützt.

Dr. Singer, Präsident des Senats: Entschiedener Katholik, will mir das erklären und daß er, was in seinen Kunstschriften steht, die Rechte der Kirche in Schutz nehme. Er bittet keinen Gegenbesuch, aber ihm sagen, wenn ein besonderes Interesse für eine Frage bestehe. Mit den Geistlichen ist er sehr zufrieden, über Muhler spreche ich längere Zeit. Über Rösch dankbar. In Italien Geistliche unmöglich. Kann immer zu mir kommen.

Pater Kronseder: Stipberger war bei ihm, gebrochen, will Rückkehr, glaubt es ist ernst. Er könne so nicht weiter leben. Respondeo: Sein Abfall war vor den Nazi. Freilich dann in die Bewegung eingetreten, als Reichsredner großes Ärgernis gegeben. Bajazzo, meine Korrespondenz mit ihm. Kirche muß immer helfen - Laienkommunion. Aber mit der Rückkehr zum Priestertum wird es schwer gehen. Seit fünf Jahren von der Frau weg. Die Kinder groß. Er soll an mich eine Eingabe machen - dann von hier aus nach Rom. Wirtschaftlich helfen.

Zwei Professoren, Pascher und Dekan Egenter: Pascher übergibt ein Buch „Theologie des Kreuzes“. Ich über sein Buch Eucharistia für Gratias agere, sei Doktorarbeit. Spiritual Anwander von Herbst ab?

Sisintrudis, Oberin Augenklinik. 1) Bischof von Würzburg in Rimpar krank liegend, die Ärzte haben deutlich gesprochen, Leberkrebs - er selber schließt sich ein. Ich habe Erzbischof Bamberg davon gesprochen.

Erst heute die Koffer ausgepackt von Rom, besonders der Kurierkoffer.