Tagebucheintrag vom 21. Januar 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 18-19

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Mittwoch, 21.1.48. Counter Intelligence Corps, Mister Steiner, spricht gut deutsch, ein Mister Schnackenbg: Der Fall Antonomow ist in der Voruntersuchung abgeschlossen und wird jetzt dem Militärgericht übergeben. Die Kirche soll in keiner Weise kompromittiert werden. Meine Erlaubnis dem Herrn Papst zu berichten. Ich: Sein Vorgesetzter ist Bischof Muench. Sie wissen von Pater Zaccaria. Zwei Klagepunkte: 1) Seine Dokumente sind gefälscht, von ihm selbst gefälscht. 2) Für Emigranten-Organisation wurden ohne Erlaubnis Gelder gesammelt. Ob er das päpstliche Wappen führen dürfe? Das wäre sein eigenes Wappen.

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Frau Faulhaber, Drogistin. Bringen den Juden nicht aus dem Hause. Brauchen das Zimmer für Hedwig. Neue Eingabe von uns zu befürworten - Ja. In zwei Stücken Ihnen zuschicken. Hedwig weint sich die Augen aus, weil ich in Planegg war und sie nicht besuchte - ein anderes Mal. Drei Stücke Seife.

Frau Kardenbach, Landstuhl: Geschäftlich zu tun hat bei Bruckmann. Will einen eigenen kleinen Verlag aufmachen. Ja, solche Verlage wie Bergmann haben guten Absatz mit Kleinliteratur. Vielleicht noch etwas warten, bis mehr Freiheit.

Abt von Sankt Bonifaz wegen der Zigaretten für Bauarbeiter, Anweisungen aus Lübeck.