Tagebucheintrag vom 28. April 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10026, Seite 35

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MONDAY - APRIL 28

Weihbischof Scharnagl: 1) Hatte schriftlich um die Erlaubnis ersucht, Kienitz verklagen zu dürfen. Darüber lange, warum nicht die Zeitung Spiegel oder Quelle? Warum nicht private Abbitte und Erklärung zu versuchen? 2) Schmerzlich, daß immer von „dem“ Weihbischof die Rede ist, statt von dem „Zweiten“. Bei der Verkündigung im Amtsblatt - werde ich richtig stellen. Ich erzähle von Fräulein Vogel, von dem Vorsitzenden des Vormundschaftsgerichts (den er als Zeuge laden will), vom Polizeipräsidenten und Präfekt der kirchlichen Untersuchung - alles noch nicht abgeschlossen.

Englische Fräulein: Tarasia und die neue Oberin Agathe, war in Allach. 1) Ob Mutter Stephana keinen schriftlich formulierten Antrag für Generalkapitel mir nicht vorlegen könne? Ja, aber nicht so ich als Antragsteller gelte. 2) Ob am 24. August eine Ordensfeier bei ihnen? Kann so weit hinaus nicht versprechen, später fragen. 3) Ob Reichenhall aufgeben? Mit Kindergarten, Nähstube, bleibt sie dort. Wenn dafür eine Dorfschule wegen Nachwuchs.

Hugo Lang: Hat das Bühnenstück also wirklich früher „Die Lügner und die Nonne“ befürwortet, „nach literarisch schriftlichen Gesichtspunkten, nicht nach moralischen oder pastoralen“. Die Stuttgarter Jugend hatte Protest erhoben - von der Bühne aus erklärt, sie hätte sich an den Kardinal von München gewandt und der habe durch Professor Hugo Lang geantwortet und man las den Brief vor. Den Brief bekam ich nicht zu sehen. Das Fräulein, das hier gewesen sei, Protestantin, deren Eltern bei Lang Convertitenunterricht bekommen. Der Brief war aber nur für eine stille Aussprache bestimmt, nicht für die Öffentlichkeit.

Bischöfe von Mainz und Fulda - Jugendseelsorgetag in Fürstenried - bleiben zu Tisch. Nach Tisch im Dachgarten. Glauben, ich fahre mit ihnen hinaus.

Abgewiesen Viglia, „der Verwandte des Heiligen Vaters“ -.