Tagebucheintrag vom 16. Dezember 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 61-62

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Montag, 16.12.46, 9.00 Uhr im Bürgersaal Pontifikalmesse zur Eröffnung des Landtages.

10.00 Uhr telefonischer Anruf von Landesbischof Wurm. Gemeinsame Bitte für unsere Internierten in den Lagern auf deutschem Boden. Außer der Aktion für die Gefangenen im Ausland. Er liest mir den Entwurf vor - Ja, für meine Person. Ich bitte um Abschrift für die anderen bayerischen Bischöfe. Es sei in Cöln bereits vereinbart.

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Pater Ignatius, Ettal: Wieder eine Teufelsgeschichte. Eine Frau kommt in die Brauerei, sehr traurig, geht in die Ettaler Kirche, aber ohne Sacramentempfang. Wohnt bei einer Freundin. Hat als Studierende durch ihren Onkel Theosophie in der Loge sich den Göttern verschrieben. Hat für Religiöses einfach keinen Sinn. „Sind Sie Gott“. Respondeo: Kein eigener Exorcismus, sondern sub condicione Taufe, da ist Exorcismus dabei, dann Unterricht geben - Katechismus und anderes Buch. Später dem Abt oder mir berichten.

Kaplan Haas von Landshut: Wegen der Familie Frank
Gemeint sind die in Neuhaus am Schliersee wohnenden hinterbliebenen Familienmitglieder Hans Franks: Seine Frau Brigitte, die Söhne Norman, Michael und Niklas sowie die Töchter Sigrid und Brigitte.
- Neuhaus, siehe Akt über Minister Frank. Ich gebe ihm Abschrift der Briefe, er läßt Briefe hier.