Tagebucheintrag vom 11./13. April 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 32

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Osterdienstag, 11.4.44. 7.15 Uhr erteilt Weihbischof Scharnagl Diakonenweihe an die Vier von gestern. Während ich packe für Abreise nach Eichstätt, Bischofskonferenz.

Circa 10.45-11.12 Uhr Öffentliche Luftwarnung - kein Alarm - Laibach meldet nur einzelne Flugzeuge von allen Seiten!

15.00 Uhr ab zur Bischofskonferenz in Eichstätt am 12. und 13. April (Osterwoche). Erlaubnis für Fernfahrt des Auto (Bamberg hatte vergessen, diese Erlaubnis einzuholen) und Bruder Friedbald hat vier Tage Urlaub. Eineinhalb Stunden: Bis Ingolstadt Autobahn, sehr gute zwei Stunden, vorbei am Rasthaus in der Hallertau. In Eichstätt wohnen wir alle im Seminar, in den Mansardenzimmern der Alumnen. - Sehr warm und sonnig. Celebrieren in der Hauskapelle im zweiten Stock und gegenüber Sitzungssaal. Missa 6.45 Uhr. Statt Herrenzimmer bleibe ich im Schlafzimmer, auch zum Arbeiten. An beiden Tagen Alarm, am ersten Tag vormittags Voralarm , am zweiten Tag 15.00-16.00 Uhr richtiger Alarm, und bei Professor Kürzinger hören wir am Laibacher Sender, daß über München „starke Verbände“ - plötzlich Abflug. Verschiedenes dabei für Protokoll: In München konnte die Konferenz nicht sein wegen erhöhter Luftgefahr. Die Bischöfe geben im Ganzen 60 M., ich zugleich für den Bruder Friedbald 100 an den Regens. Herr von Gruenenwald besucht mich und fährt mich zum Grab von Bischof Leo Mergel im Dom. Nach Sankt Walburg bin ich nicht gekommen. Im Seminar noch Lazarett. Sehr unruhig und Kinderlager, zur Zeit heimgeschickt.