Tagebucheintrag vom 7. März 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 25

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Dienstag, 7.3.44. Maria Ertl - weiß viel über Augsburg. Die Häuserverhältnisse nach wie vor trostlos.

Dr. Schmelz: Übergibt die Lichtbilder aus dem Wiener Codex über Sankt Hedwig, schön eingebunden. 200 - kurz.

Frau Hedwig Stalf: Häusersorge: In ihrem Geschäft eine sehr tüchtige Büroangestellte, mit der ihr Mann für den Einkauf nach Berlin fährt, oft länger - durch einen Detektiv beobachtet, zuletzt sogar Wochenende nach Tölz, nur nicht solange die beiden Söhne hier im Urlaub waren. War eine Aussprache und er spricht vom Scheiden. Ob ich nicht durch den Seniorchef Oskar auf ihn einwirken könnte? Respondeo: Er wird fragen, woher ich weiß (darf den heutigen Besuch nicht nennen, auch nicht gegenüber Oskar Stalf und Emmy) und dann würde es schlimmer. Sie: Ob Sie nicht einen Geistlichen schicken können? Als ich den Stadtpfarrer Sankt Anna nannte, wurde sie plötzlich nachdenklich. „Sie will sich noch einmal überlegen, aber vielleicht in einem Vierteljahr oder halben Jahr mit Oscar Stalf reden“ - ging ruhig fort.