Tagebucheintrag vom 27. Januar 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 12

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Donnerstag, 27.1.44. Sartor Longinus - um den neuen Talar anzuproben.

Signorina Huber von der Handelsbank: Holt einige Unterschriften ab und gibt Übersicht über Zinsscheine. 100 für Verwaltungsarbeit Mensa.

Parochus Eberl: Es wird dort ein großer Flughafen gebaut. Es gebe eine Flüssigkeit, von der ein kleiner Tropfen den ganzen Körper zerstöre. Pater Joseph Anton habe ihn gefragt, ob er etwas erhalten habe - das ist wohl der Grund, warum er kam, ein großes Dekret erwartend. Hier Sprache, daß er viermal bei Verwandten war - noch ein letztes Mal, mit Rücksicht auf persönliche Mängel, aber nicht mehr zu den Verwandten und wenn wieder, dann Schluß.

Deiglmaier - zum zweiten Mal in der gleichen Sache für ihren Neffen Pongratz, er sei ein edler Priester. Respondeo: Meine Herren kenne ich sehr gut, aber wir müssen die anderen vergleichen. Kurz gemacht - an der Türe erinnert sie, daß sie Mitglied der Vereinigung der Diakonninen sei.

Oberst Köhl und Schwester Frau Isabella von Au am Inn - Geschwister des verstorbenen Amerikafliegers Hermann Köhl. Der Vater Offizier. Acht Kinder. Er war im Feld, jetzt Stuttgart, Offiziersnachwuchs. Die Schwester - vorgeworfen, daß sie bei der Goldenen Hochzeit der Eltern war, auch noch zur Beerdigung der Mutter - darauf mußte sie verzichten - jetzt einige Zeit in Wörishofen, einige Zeit bei einer Schwester in Dürrlauingen - unbedingt noch länger Urlaub - ich gebe Urlaub und werde an die Generaloberin schreiben. Darüber sehr erfreut.

15.00 - 17.00 Uhr im Hause Sitzung des Zentralrates vom Ludwig-Missionsverein, aber bloß drei außer mir: Oberlandgerichtsrat Diemayr, Anton Fischer, Monsignore Lang. Dann noch eine halbe Stunde ins Freie.