Tagebucheintrag vom 25. Januar 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 11

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Dienstag, 25.1.44. Arminius - hatte gestern zwei Stunden gewartet. Mutter und Schwester haben sie zum alleinigen Erben eingesetzt. Erzählt, wie zwei Herren ihr auf der Straße nachstiegen und sie weist ab. Brachte wieder gegen meinen Willen und mein Verbot: Etwa zehn größere Umschläge, Klebe-Pasta, eine sehr schön bemalte Mappe, ein Briefpapier, Umschlag mit Briefmarken und Inhalt und 100.

Magdalena Schreyer, zur Zeit Kriegsdienst in Neuwittelsbach halbtägig, im Auftrag der Mutter den Kelch vom verstorbenem Bruder. Nun ist auch der zweite Bruder, der Oberstabsarzt, aus dem Feld krank zurückgekommen und in Nauheim gestorben. Erhält Silvesterpredigt und Kellergebetchen.

Kooperator Gebhard von Sankt Rupert - der Ordensmann, der früher in Neapel war, jetzt wieder in den Lazaretten 13., 14., 15. in Bergamo. Jetzt kann er bei Schwestern celebrieren. In zwei seiner Lazarette dort 400 beziehungsweise 600 Kranke, allein von der Luftwaffe, meist Norddeutsche. Der Bischof von Bergamo weint oft, hat viele Priester im Gefängnis, einige auch erschossen - man hat die Geistlichen im Verdacht, daß sie mit den Partisanen gegen die Grenze zusammenarbeiten. Erhält zwei Dutzend Rosenkränze, Zigaretten, 100 M. … Sehr treuherzig.

Berlinger: wir gehen den Luftschutzkeller ab, er will noch stützen, neuen Ausgang machen. Dagegen nicht nach der Hypo durchbrechen. Billard stehe über dem Eingang.

16.30 Uhr Abt Schäftlarn: Über Frauenwörth. Kein Nachwuchs. Glauben sie sind reich und sind arm
Es handelt sich wohl um eine Anspielung auf die in Offenbarung des Johannes, Kap. 3, 17 genannte Gemeinde von Laodizaea.
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