Tagebucheintrag vom 23. Januar 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 10

Text+KommentierungNur Text
Sonntag, 23.1.44. Schwester Zinkl: Kommt von Wien. Der Bruder war acht Tage im Krankenhaus Linz zur klinischen Beobachtung des Herzens, jetzt wieder zurück. Muß sich schonen - vielleicht vom Maschinenschreiben.

Soldat Ferdinand Klein: Hat gestern ein Buch abgegeben, eingewickelt, mit Gedichten an seine Braut, wollte es mir schenken. Hier in der Überprüfungsstelle - in der Heizung, darf daheim schlafen, weil keine Ruhe. Will Mesner werden - ist im Ordinariat vorgemerkt - muß vom Arbeitsamt mitentschieden werden. Erhält Zigaretten, Rosenkranz, 25 M. - bittet um den Segen. Offenbar sehr naiv.

Therese Thoma - droht in den Nerven ganz zusammenzubrechen, weint und hört nicht auf zu reden. Fixe Ideen, sie hätten „weggenommen“. Apostolat der Gasse.

Gestern noch: Grassl: Von Schweden kam die Einreiseerlaubnis, aber die Gestapo hier gibt keine Ausreiseerlaubnis, nur haben sie bis Juli Aufenthaltsbewilligung verlangt!