Tagebucheintrag vom 20. Januar 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 9

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Donnerstag, 20.1.44. Dr. Mercator: In Bonn bei den Eltern
Es handelt sich um Susanne Kaufmann und Karl Leopold Kaufmann.
viele Alarme. Die Eltern wollen aber nicht weggehen. Eine ganze Reihe von Predigten. Die Sache mit Baumhauer....

Grassl: Die Schwester von Thalkirchen, Marx vorgeladen, weil sie nach dem Fliegerüberfall Caritas verteilt hatte, nun wurde die Liste verlangt, das muß alles durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt gehen. Unsere Antwort. ...

Frau Haberl: Gestern auf dem Rückweg vom Hofgarten von ihr angesprochen. Der 72jährige Mann war zuerst gut, aber dann plötzlich Eifer, vor dem Kind furchtbar geredet, dann ging sie weg. Das Kind in Sankt Vincenz untergebracht mit fünf Jahren, soll nicht mehr heim. Nur standesamtlich getraut. Respondeo: Es noch einmal versuchen und wenn es geht, dann kirchlich trauen lassen (sagte selber, kein Segen dabei), wenn nicht, dann standesamtlich scheiden lassen. Ihm freundlich schreiben, aber Bedingung, daß sie den Posten in der Post behält und womöglich auch das Wohungszimmer vorbehalten bleibt. Er selber ist wirtschaftlich versorgt. Damit einverstanden, dann glücklich. Will später Nachricht geben. ...

13:00 Uhr Weihbischof Landgraf, Bamberg, bleibt auch zu Tisch. Germaniker. Einen Vertreter in die Una Sancta. Vollmacht zu Fragen für Geistliche? Überhaupt über die Firmung.

Grautmann - vom Rhein zurück. Dort viel Alarm. Immer wieder krank - später Stuttgart. 300. Honig wieder zurück. Drei Flaschen Wein.