Tagebucheintrag vom 1. Juni 1943Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 169

Text+KommentierungNur Text
Dienstag, 1.6.43. Regentag, unter Mittag schweres Gewitter.

Pater Rektor Hummel: Von mir gerufen, erzählt von seinem Neffen Ottmar, der am Kuban-Brückenkopf furchtbares erlebt hat, Arzt gefallen, alles schwer verwundet, hat einen besonderen Schutz.

Pfarrer Obermayr, Schliersee: Bringt Salben, hat 12.30 Uhr besonderen Tisch hier - ohne uns. Klagt, daß sein Kaplan Haas wegkommt. Aus Versehen habe ich ihn als Geistlichen Rat angeredet. ..

Kreuser - beschwert sich besonders im Namen der Jugend, daß der Bischof dem Verbote der Abendmessen an Christi Himmelfahrt und Fronleichnam. If:
Bisher nicht eindeutig entschlüsselte Abkürzung Faulhabers. Meist scheint sie ihm dazu zu dienen, sich selbst als Sprecher zu kennzeichnen.
Dann muß man halt, die 12-jährigen zu Bischöfen machen. Sollen wir lieber die Prozession aufgeben? Immer wieder vom Zurückweichen der Kirche - ist das der Erfolg des Laiendiakonates? ...

Religionslehrer Aumüller - gerufen, zu erzählen vom Fliegerangriff. In den Häusern des Bestattungsvereins. Er mit seiner alten Mutter und sechs Frauen im Keller verschüttet, arbeiten sich heraus. In Martinsried Bauer schwer getroffen, Vieh und alles vernichtet.

18.00 Uhr Wolfrats - Elmar immer krank, nur mit Sanitätswagen zurückzubringen.

Generalvicar: Wegen Installation der neuen Dignitäre
Es handelt sich um Anton Scharnagl und Ferdinand Buchwieser.
und Kienitz - Donnerstag, 18.00 Uhr. Wegen Summus custos.