Tagebucheintrag vom 4. Februar 1943Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 129

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Donnerstag, 4.2.43. Pfarrer Hehlin aus Münster besuchte seinen Neffen hier im Lazarett. Hat in seiner Dorfpfarrei bei Münster immer Einquartierungen, die aber Sonntagsgottesdienst haben. Hat den Weltkrieg mitgemacht. Erhält Silvesterpredigt, Charakterbilder und Firmbildchen.

Sehner und Irene Horcher: Bringt Likör und hundert Zigarren und Zigaretten. Erhalten Silvesterpredigt und kleine Kerzen. Ein Pfarrer Landgraf, Diözese Regensburg, hier in Dachau: Das Sicherste durch einen Bekannten, einen Kreisleiter [ ... ] versucht. Beide kurz.

Fräulein Forster von Sankt Gabriel geschickt. Ihr Bruder, Flieger-Corvettenkapitän, „Vom Feindflug nicht zurückgekehrt“, die Mutter, Witwe, in Ängsten, soll nicht durch Vatikan Vermißtenbüro? Ist zur Zeit freilich unmöglich, ich schreibe aber alles auf und werde, sobald es möglich ist, weitergeben.

Walburga Schmitz: Hatte an den Führer geschrieben wegen Schuster und wegen ihres Mannes, der sich scheiden lassen will. Deshalb zum Staatsanwalt gerufen, zwei Tage vor Weihnachten wurde angefahren, allmählich aber ruhig geworden. „Solche Sachen müssen behandelt werden, Sie sollen nicht mehr schreiben.“ Kleine Flasche Chiemseelikör, und 200.

Bei Regen und Schnee besuche ich Malmolitor.