Tagebucheintrag vom 16. Dezember 1942Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021,
Seite 110,111
Mittwoch,
16.12.42.
Geheimrat
Weigl
- aus dem
Georgianum
ausquartiert, sollte zuerst in ein
leeres
Büro
überwiesen werden, dann in eine nicht gerichtete Wohnung und zwar auf eigene Kosten, innerhalb acht Tage.
Die Bücher des
Hauses nach
Allershausen, Archiv
noch im Keller, in der Kapelle
über 100 sehr gute Oberbetten
und
Matratzen,
Professor
Haeckel
soll Nachfolger werden, die
Stiftung,
der alles gehört,
wie scheint vom
Rektor
verwaltet. Man muß erst mit
Haeckel
sprechen,
eventuell
Einspruch erheben.
Pater Coronaseder
:
Ledóchowski
gestorben, hat selber noch einen
Generalvicar
aufgestellt, nicht den
Schurmans
.
Pater Chrysostomus
:
Ob nicht im Krankenzimmer der
Wasserbett-Rosa
in Schwabing eine heilige Messe?
Respondeo
:
Seit Jahren dagegen kämpfen,
daß nicht Wallfahrten unternommen,
Missionare
sie besuchen, um ihren Fall bei der Mission zu erzählen,
hier eine ganze
Clique,
aber auch
in der Stadt, mußte der
Schwester sagen, zurückhalten. Es fehlt ihr nichts
in
religiöser
Hinsicht,
aber nicht Messe. Seit zwanzig
Jahren im Wasserbett, ein
casus
für die Ärzte.
Castello
- herzkrank,
weil
Lothars
Geldbeutel
zurückkam und erst nach 14 Tagen
ein Brief aus dem
Lazarett
in Warschau, mußte
bei
[ ... ]
zurück als bei Schneegestöber
die
Kosaken
einbrachen, mit anderen Verwundeten,
von denen einige starben, dann 14 Stunden mit zerschlagenem Bein.
Cinquanta
.
,
kunstgewerblich, bringt einen kleinen Kalender und Lichtbilder, die farbigen später. 200.
Baronin Moreau
:
Von
Tölz
zurück. Die
Schwiegertochter
will das
Haus
in
Tölz
für sich, -
im Zorn
wälzt sie sich auf dem Bett und rauft sich die Haare, zum Beispiel
wenn das Mädchen später von der Kirche kommt. Will die
Mutter
hinausdrängen,
obwohl die Wohnung hier keine Fenster hat. „Wäre
Kurt
als Krüppel aus dem Krieg gekommen, sie hätte ihm in der ersten Nacht eine Spritze gegeben“.
Heute hat Maria
in das
Luftwaffenlazarett
in
Oberföhring
ein Paket für
Walter Tügel
gebracht.
16.00 Uhr Venator
:
Aus dem Feld Nachricht vom
1.
Dezember,
scheint aus
Stalingrad
entkommen, -
Wilhelm
meint
Nein,
Elisabeth
weint beim Namen. Besuch auf Weihnachten.
Pater Roth
,
Zinneberg:
Ein
Lazarettpfarrer
hat sich angemeldet,
einen Gottesdienst zu halten. Mehr als die Hälfte sei
protestantisch.
Er will die Kirche und verlangt von den Schwestern, sie sollen es dem
Wehrkreispfarrer
melden.
Respondeo
:
Nicht in der Kirche,
wo
Sanctissimum
ist, -
im eigenen Raum,
der schön sei.
Die Schwestern können Tisch richten, die
Kranken
zuvor
helfen, dann weggehen.
Generalvicar
:
Der Mann, der den
Stadtpfarrer
Schrallhamer
verläumdete, zum Tode verurteilt, hat mit Bezug auf
Schrallhamer
ausdrücklich widerrufen.
Wiesmeyer
Manuskript
über
Realschematismus,
versteht sich nicht mit
Hartig
- einmal beide sprechen. In Landshut
Mühlbauer
gestorben mit 42 Jahren. Die Welle
der Verhaftungen.

Wahrscheinlich handelt es sich um Johannes Heckel
.




Pater Coronaseder



Pater Chrysostomus




Castello




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Dr.
Schmelz
Baronin Moreau




Heute hat Maria


16.00 Uhr Venator



Pater Roth




Generalvicar





