Tagebucheintrag vom 12. Dezember 1942Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 108,109

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Samstag, 12.12.42. 10.00 Uhr Dr. Dreimärkl ohne Spritze, trotz des schweren Katarrhs in den letzten Tagen.

Cappellano der Malteser, Quirino Paganuzzi, der im Lazarettzug, treno ospedale, der Malteser deutsche Soldaten nach Regensburg brachte. Nicht Monsignore, aber in einer Congregation. Freund von Respighi. Fragt über die Lage, troppo lungo. Macht Ansprache 1) über Schulkreuz und Ausgang des Kampfs. 2) Priester im Religionsunterricht bei uns unter Wagner. 3) Besonders über das Ufficio Informazioni und die Ablehnung des Nuntius. Bei uns in einem stark protestantischen Land ist es außerordentlich wertvoll, oft

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auf die Autorität des Papstes hinzuweisen. Und jetzt wäre die Sorge für Vermißte und Gefangene außerordentlich wichtig. So im letzten Weltkrieg, wofür Hindenburg dankte. Ich habe Nuntius geschrieben. Er wird mit Maglione sprechen, aber ich will nicht eine Anklage erheben, ich muß ihn mit dem Nuntius ausmachen. Kampf nicht mehr so offen - wegen Stimmungsumfall, aber im Stillen, Bücher zurückgezogen, wie „Friedrich Schmidt, Das Reich als Aufgabe“ - ich gebe ihm ein Stück. Leider nicht zu Tisch, weil ich auch nicht gehe. War eineinviertel Stunden hier.

16.00 Uhr besuche ich mit Auto, Friedbald, Frau Geheimrat. Adventskranz und Weihnachtslichter.

17.00 Uhr Frau Wanner - kommt von Wien, wo die beiden Söhne, Winfried. Jörg bereits Oberleutnant. Hat nun doch in der [ ... ] lange erzählt von den Sterbenden. 200.