Tagebucheintrag vom 11. Januar 1942Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 9

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Sonntag, 11.1.42. Sehr kalt bis 30 Grad, russische Kälte. 7.00 Uhr auf dem Zimmer celebriert.

10.15 Uhr Sorella Regina: Zum kleinen Frühstück, schickte neue Bücher, - komme bald besuchen.

Pater Gangolf, Possenhofen: 1) Interpretation, ob einige Geistliche am Abend celebrieren dürfen. Sache des Feldbischofs, also nur meine persönliche Interpretation. Dafür werde ich die Grundlagen ihm schicken. 2) Ob Allerseelen- und Silvesterpredigt: Je zwei, dazu zwei Waffen des Lichts.

Italienischer Professor Dordoni, Pharmakologe, geboren Cremona, Stadt in Pavia (?), in einem Kolleg von Pius V., jetzt staatlich, war hier zum Austausch, Empfehlung von Monsignore Montini (Eccellenza?) und Bischof Cremona, Cazzani. - Letzterem schicke ich eine Karte mit auguri. Ich gebe ihm ein Bild, später Silvesterpredigt - wirtschaftlich scheint er nicht zu wollen. Erkundigt sich, wohl für Montini, nach der Signorina Antonia.

Ackers - sehr traurig, soll morgen wieder kommen.

Buczkowska - eigentlich ohne rechten Zweck, „zu danken“, wahrscheinlich wollte sie Silvesterpredigt.

Arminius. Hat schöne Arbeit, erzählt von Salesia, der geisteskranken Schwester, 50, - malt Rahmen, der Bub kommt nicht mehr, im Haus, wie es scheint, manchmal unruhig.

15.40 Uhr in Sankt Peter zum Schluß der ewigen Anbetung der Erzbruderschaft. Wenige Kinder zu segnen, weil sehr kalt.

Taurivicus - bringt weißes Halstuch für Weihnachten und viele Manuskripte „Männer um den Papst“.