Tagebucheintrag vom 9. Januar 1939Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 148,149

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Montag, 9.1.39. Eques nach langer Zeit. Neurath schrieb, er habe nicht mehr die Stellung und wisse nicht, wann er das und jenes anbringen könne. Die Prinzregentenstraße alles niedergerissen, alles zu verzeihen, wenn nur nicht gegen die Religion. Er habe gehört, Pacifico sei unser Feind, in Wirklichkeit unser Freund. Ihm neu, daß das Konkordat cessat in der Ostmark. Ich: Wie Innitzer das erste Mal empfangen wurde - besser vielleicht, daß kein Besuch gemacht wurde (der eine der Auffassung von Bergen gewesen), ob wirklich gesagt, der deutsche Kaiser habe die Flammen entzündet. War ihm neu. Zwei Silvesterpredigten.

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Fräulein Manz - überbringt aus einer haereditas mille. Glaubte, der Winfriedbund sei für Nichtarier. Ich sagte ihr, das sei beim Caritas und dafür bestimmt. Erstaunt, daß sie bringt statt zu holen.

ΓΕωΡΓΙου: In der Familie einfacher geworden, sein Kreuzweg in Marquartstein, gearbeitet, weil eine Dame für ihn die 200 M. ausgelegte, die er für seine Franziskuskapelle im Waldfriedhof hätte zurückzahlen müssen. Ducenti.

17.30 Uhr. Zum vierten Mal beim Zahnarzt. Zu Fuß, weil Bruder Friedbald heute in Exercitien ging.