Tagebucheintrag vom 7. November 1938Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 133

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Montag, 7.11.38. Nach einer schlaflosen Nacht (das Herzklopfen wollte nicht aufhören).

Monsignore Hürth, sehr gedrückt, daß in Oesterreich das Eigentum weggenommen wurde, noch mehr betrübt, daß die Gesellen als staatsfeindlich bezeichnet wurden. Das können wir nicht auf uns sitzen lassen. Ob er nach Amsterdam gehen solle? Nein, er muß im Land bleiben, solange die Bischöfe noch ein Stück Brot haben, muß er es auch haben. Eingabe über Rom? Zur Zeit Verbindung unterbrochen, ist innenpolitisch. Warum hier keine Predigten an ihn sofort. Dankt für den Betrag zur Minoritenkirche. Für seine persönlichen Auslagen millenarius.

Schwester Gregoria mit Schwester Immaculata von Altenhohenau. 1) Lunghamer wollte zu ihnen kommen, der Provinzial
Vermutlich handelt es sich um Laurentius Siemer.
würde ungern seinen Pater zurückziehen. Respondeo: Zur Zeit denkt Lunghamer meines Wissens nicht mehr daran. 2) In Rott ein Erholungshaus, das heißt eine Wohnung für ein Jahr. Sollen drei Schwestern immer dorthin gehen. Respondeo: Nicht eine Niederlassung, sondern christliche Wohnung für Erholungsschwestern. Nicht Sanctissimum, weil die Kirche ganz nahe. (Sie fügt an: „vorläufig“). Von mir aus keine Zusage. Für den geistlichen Frieden wird es gut sein, obwohl eine Luftveränderung nicht dabei ist.

Stadtpfarrer Keller, bisher Neubiberg, jetzt Landshut-Achdorf. Die Seelsorge in Neubiberg schwer, weil viele Zuwanderungen, jetzt immer mehr wegen Flughafen.

Erzabt Petrus, von Monsignore Hoffmann angemeldet, will mir nur berichten, wie er dem Dr. Himmelreich mit Wissen des Reichskommissars die Wege zu den Bischöfen frei mache, immer vorher eine halbe Stunde. Siehe besonderes. Ich höre nur zu und sage am Schluß: Ich danke ihm für den Bericht. Ich nehme ihn an, weil es Beobachtungen mit eigenen Augen und Ohren sind und ich jetzt weiß, in welcher Absicht er dabei war. Im übrigen eine österreichische Angelegenheit, die uns unmittelbar nicht berührt.

15.00 Uhr Schmidt-Pauli, aus Amerika zurück. Wurde schwer untersucht. Mappe mit Reissverschluss. Hat über Frobenius in Hamburg abgeschlossen.

Bischofcoadjutor Dietz von Fulda auf dem Weg nach Rom mit Domkapitular
Es ist unbekannt, um welchen Fuldaer Domkapitular es sich handelt.
. Seine Relatio
Gemeint ist eine Eingabe.
von hier zum Nuntius.

Schwester Juliana - zum Abschied. Will eine Tischdecke machen.