Tagebucheintrag vom 26. November 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 40

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Freitag, 26.11.37. Nach der Sitzung Frau Amalie Stiebel, geborene Koback: War hier in verschiedenen Wohnungen, überall gekündigt wegen arischer Gesetze, jetzt bei den Schwestern, mit sechs zusammen auf einem Zimmer, will ein eigenes Zimmer. Sohn sollte Zeichner werden, früher Geistlicher, wollte durchaus Rechtsanwalt werden, hätte auch Bankhaus London unterkommen können, aber Baerwald hat ihm kein Zeugnis geschrieben. Jetzt in der Stadt war Eucharistischer Kongreß. Geht in den Dom, bei allen Predigten und Hochämtern. Ihr Schutzpatron der Heilige Paulus. Hat einen Rosenkranz von Altötting, der ihr Segen bringt. Bittet, vor dem Sterben katholisch werden zu dürfen .. Jetzt nicht, weil Unterstützung von der Gemeinde, wo ihr Vater war und Professor Kuhn lebt. Cento für Schulden. Will übers Jahr wiederkommen, nochmal sehen.

Pater Luis Sagastume, der spanische Pater: Lator konnte nicht mitkommen. Pretzl immer noch bedenklich krank. Hat das Concept dabei: Fehlt im Anhang Personennamen, größer schreiben, Societas Jesu bei uns der Name, am Schluß, was erbeten wird: Dispens von den obligationes.

Graf Lasuen, Neffe von A. von Reischach, Strassburg, Oberleutnant in der nationalen Front. Über Spanien hier Vortrag gehalten.

Rechtsanwalt Dr. Weiß: Heute Morgen eineinhalb Stunden auf dem Ministerium bei Dr. Wonhas über die Kirche in Nymphenburg. Siehe eigens. Ich danke ihm für seine grundsätzliche, klare und charaktervolle Verteidigung des Rechtsstandpunktes im Reichskonkordat.

15.00 Uhr zu Tisch. 16.30 Uhr Prinzessin Wiltrud - ihre Manuskripte zurücklassend. Keine Reise mehr wegen Steuern.