Tagebucheintrag vom 26. März 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 151-152

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26.3.37. Charfreitag, trocken ohne Schnee, Vormittag ziemlich kühl und stürmischer Wind, abends 18.00 Uhr Regen.

8.00 Uhr Zeremonie assistiert.

Ebenso Mette 15.00 - 16.25 Uhr.

Hartig kommt mit der Nachricht: Die Presse darf nichts gegen die Religion bringen und nichts gegen das päpstliche Rundschreiben.

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Musikdirektor Wilhelm Heinrich Schlichting, Stuttgart, der Blinde mit Tochter. Überzeugter Katholik, Führer der Katholischen Aktion, weist sich zuerst aus durch Brief von Erzbischof Freiburg, aus der Kanzlei des Führers, dann seine Aufzeichnungen in Blindenschrift, die er abtastet. Kommt überall hinein, weil er blind ist, sagt er. Er trägt vor: Durch den Fall Schülle hat das Deutsche Nachrichtenbüro Deutschland blamiert. Hat kein Ansehen mehr. Steht treu zum Führer (nur von Gemeinschaftsschule hat er nicht gesprochen). Hauptanliegen: Ob er nicht zum Führer komme, will einmal einfach nach Obersalzberg, if
Bisher nicht eindeutig entschlüsselte Abkürzung Faulhabers. Meist scheint sie ihm dazu zu dienen, sich selbst als Sprecher zu kennzeichnen.
unmöglich: Er ist aber dann zufrieden: Ihm die Reise vergüten (50 M.), Caritas hat sie bereits vergütet, beteuert wiederholt. Katholiken und Protestanten sollten zusammen eine Abstimmung in der Kirche machen: Von der Kommunionbank Zettel holen: Ich glaube an Christus, den Sohn Gottes, und will, daß die Religion frei sei.

Prälat Scharnagl: Denkschrift über Recht der Englischen Fräulein in Nymphenburg ausgezeichnet. - Kein Recht, im Haus zu bleiben, aber sie müssen entschädigt werden. Zangberg soll einen Kaplan ohne eigenen Haushalt bekommen und Palmberg aus Ampfing ausgepfarrt werden.