Tagebucheintrag vom 17. März 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 20

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Dienstag, 17.3.36. Schwester Valentine: Die Krankenbesucherinnen sollen verschwiegen sein und nicht davon erzählen. Muster eines kleinen Versehaltars. Voller Begeisterung für die Jubiläumsfeier.

Direktor Zinkl: Die Verhandlungen über Schule ganz ausgesetzt. Hat eine Denkschrift ausgearbeitet über die Vorgänge in München. Will nach Rom fahren in dieser Sache. Dafür unter Widerstreben von seiner Seite 200 M. Schrötelerbroschüre verboten, dafür 30 M.

Weihbischof: über Befreiung vom Arbeitsdienst noch nichts gekommen. Noch einmal telegraphieren an Berning. Dann müssen die Theologie-Abiturienten sich eben melden. Wegen Abbau von Freising und anderen Professoren an die Bischöfe schreiben - morgen Kurier. Die sollen dem Minister
Es könnte der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten Hanns Kerrl gemeint sein.
schreiben.

Zengerle hatte geschrieben, die Waren verkaufen von Tür zu Tür befriedigt ihn nicht mehr, er will mehr Arbeit für die Seele und für die Kirche. Nur mündlich zu beantworten: Wir haben leider keine Stellen zu vergeben, brave Kaufleute sind in den Krankenhäusern abgebaut, - lieber bleiben, wo man ist. Erhält eine Jubiläumskarte und für die Frau ein Kreuz.

Studiosus theologiae Hofmann von hier, der einzige Sohn eines Aufsehers in der Residenz, geht zu den Jesuiten nach Feldkirch, von Pater Eugen Schmid mir schon gemeldet. Mit leuchtenden Augen. Erhält Evangelium und Kreuzlein.

14.00 Uhr Frau Spiessl, bringt die berühmten orthopädischen Schuhe.