Tagebucheintrag vom 27. Dezember 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 150-151

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Freitag, 27.12., Dr. Mainwalder - hat seine Stelle verloren und mußte dort 16.12. ausziehen. In der Wohnung seines Schwagers. Eine Gruppe von Hausenden: Von einem Herrn mit dem Blutorden hier persönlich zu einem Vortrag in italienischer Sprache eingeladen, zuerst zugesagt, dann wieder abgesagt, dann „beauftragt“ aus dem Reichsministerium und jetzt dort eine Hetze, ein Auftrag oder ein Telefonat sei überhaupt nicht erfolgt. Rektor Koeppl. Kommunion der Kinder im Februar. Beten besonders, weil seine Frau so verbittert wird, nicht mehr zu den heiligen Sacramenten geht.

15.00 Uhr Schmidt-Pauli: Der heilige Geist, die Bewegung. Also sind wir im inneren göttlichen Leben? So [ ... ] sie alle. Nein, nicht pantheistisch werden. φως.

Käsbohrer - hält noch ihre Mitglieder zusammen. [ ... ] man droht Pension zu entziehen. Ihr Sohn abgebaut im Lyzeum. 50 M. Bild und ein Buch Charakterbilder. Ist sehr ergriffen. Die Niederbronner in Bruck machen ganz mit. Leider Walterbach noch bei Aigner. Beim Weggehen findet sie die Thüre nicht mehr und kommt wieder herein.

Marie Seinsheim dankt für das zugesendete Christkind. War im Max-Josef-Stift.

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Dr. Jörissen - bin zu müde, sie zu sprechen.

Pater Chrysostomus Baur, nur an der Pforte: Vor einer Stunde sei Pater Löhr auf der Straße gestorben.