Tagebucheintrag vom 9. April 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 69-70

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Dienstag, 9.4.35, Regen toujours ohne einen Strahl Sonne.

Heute , zum 70. Geburtstag, wird Ludendorff in Tutzing vom Reichswehrminister Blomberg und einer Abordnung der Wehrmacht hochgefeiert. Hitler hat „für den größten Feldherren des Krieges“ (Hindenburg ist tot) die Beflaggung der staatlichen Gebäude angeordnet.

10.00 - 13.00 Uhr Konferenz der Schuldekane im Ordinariat. Referate von Zinkl (die schulrechtlichen Unterlagen) und Stadler (Kirche und Jugend). Ich habe mehrmals einzugreifen.

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Zinkl kommt zu Tisch mit mir. Weißthanner in Pullach zum Jubiläum von Pater Pfülf.

Nachmittags besuche ich die Servitinnen. Stellvertretung da. Dann die ersten vier Kirchenbesuche für den Jubiläumsablaß, Sankt Michael zwei, Dom zwei. Im Servitinnenkloster die Pförtnerin: Sie lasse sich den Kopf abschlagen, habe von mir ihren Rosenkranz bekommen. Am Eingang zum Dom eine Frau: Habe schon 500 Papstpredigten verkauft (ist übrigens hier verboten). Dort läuft mir eine Frau nach: Meine Friedens [ ... ] in Pasing andersartig. Ich bräuchte 1000 M., würde gleich wieder zurückgeben.