Tagebucheintrag vom 3. Februar 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 46-47

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Sonntag, 3. Februar. 7.00 Uhr im Hause celebriert, vorher Blasiussegen.

9.00 - 10.15 Uhr Lichterweihe im Dom. Kurzer Gesang, sogar Choral Credo. Wetter stürmisch - heute sollte das große Fest in Garmisch sein, wozu die Kinderwelt eingeladen war.

Ministerialrat Hermann: Protestant, Speyer, vom Pfarrer von Theresia empfohlen, bis vor zwei Jahren in Speyer. Mit Brem befreundet, den er über alles lobt. Ich rede außen herum über den guten Ausgang der Saarabstimmung (er spricht dazwischen: Das hier waren Sorgen, daß Maßnahmen gegen die Kirche), dann vom Süßkastanienbau und Weinbau - bis er endlich herausrückt: Er sei eigentlich gekommen, um über den Kampf gegen die Kirche zu sprechen. Siehe besonders.

Geistlicher Rat Schielle, Lehrerinnenbildungsanstalt. Dankt für geistlichen Rat. An der Anstalt seit vorgestern ein neuer Direktor: Nahm es an, daß er mit einem feierlichen Gottesdienst empfangen wurde. Bis nächstes Jahr soll BdM sein, bisher kaum ein Drittel. Persönlich nierenleidend, seine Operation. Soll Adelholzener Wasser trinken.

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Nuntius, Monsignore Panico und Monsignore Tardini, Letzterer bringt mir feierlich vom Heiligen Vater applauso e benedizione. Darüber sei ich gerührt, erkläre ich. Denke an den Heiligen Vater, wenn ich müde werden will. Nächsten Sonntag Papstfeier - Nuntius wird den Segen geben. Über Lehrerbildung neue Pläne. Günstige Saarabstimmung. Draußen am Spiegel übergibt mir Panico Couvert und von Pacelli: Er danke besonders für meine Nachrichten, die ihm sehr wichtig seien, überhaupt für die ausgezeichneten Berichte von München, besonders Neuhäusler.

16.30 - 19.30 Uhr im Bayerischen Hof beim Gesellschaftsnachmittag des Akademikerverbandes, Biegeleben, siehe besonders.