Tagebucheintrag vom 2. Februar 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 46

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Samstag, 2. Februar. Lujan: Lauter schreckliche Sachen. Pilar war bei Siebert zu einem Glas Bier eingeladen - als Künstlerin, wegen weißblauem Rosenkranz, nicht in der Zeitung warnen? Wir können uns nicht anders helfen. Sie zieht meinen Namen rein. Bei der Nationalsozialistischen Frauenschaft sei gut für Nähstube, aber wie, wenn Sterilisierungsgesetz besprochen werde.

Pater Marian
Möglicherweise handelt es sich um eine Namensverwechslung mit Pater Maurus Rath aus dem Kloster Andechs. Nicht auszuschließen ist ebenfalls, dass von Pater Marian Mathieu aus dem Kloster Schäftlarn die Rede ist.
von Andechs war im Gefängnis - ob jetzt am Altar täglich celebrieren?!

Dr. Metzger: War nicht angemeldet im Vorzimmer. Hirtenbrief abdrucken? Ja, ohne Einleitung und Schluß. Col. Brief - meinetwegen später einmal. Für den Hirtenbrief nicht den Titel Bibelapostolat, sondern meine Überschrift. Wegen der Osterpredigt - vier Wochen nachher. Er wird mit Neuhäusler sprechen.

Hadwig: Bloß sieben. Donnerstag, 7.00 Uhr Kommunionmesse. Michels und Happertz.

Frau Professor Marga Müller - von Kifinger geschickt. Übergibt ihre Jugendbücher. Nicht Geleitwort, aber Widmung angenommen. Gibt viel Unterricht, ob Missio? Ja, unter Aufsicht des Pfarramtes, das die Kinder zuweist und am Schluß prüft. Sterbebild von Pfarrer Abel - Lohr, der wie ein Heiliger gestorben, ihr Vater war und Freund.

Drei: Kendler, Pater Schwager, M [      ]. Hier Choralwoche für die Jugend in Sankt Clemens, ich soll Sonntag in Sankt Michael Schluß halten. Für Sprechchöre und Choralandacht ein Dach. Und flüstert dazu: Auch Polyton und Choral, beides. Ob Predigt? Lassen wir es rein liturgisch, ohne Ansprache.

Petraschek: Erzählt von seinen Schwierigkeiten. Setzt offenbar voraus, daß ich alles wisse. Der Dekan trete nicht offen für ihn. Die Fakultät sei für ihn. Ein anderer, der ihn sehr gut glänzend recognosciert hätte, sei jetzt stumm. Eine erschreckende Feigheit! Ob ich ihm die Sorge erleichtern dürfe, im Stillen unter vier Augen - er sagte zuerst Ja, Sie sind sehr gut und küßt die Hand, dann aber sträubt er sich 200 M. anzunehmen. “Nur als eine Notrücklage“.