Tagebucheintrag vom 26. August 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 111

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Montag, 26., auf dem Zimmer celebriert, weil im Hof Gerüst aufgeschlagen für den Dachgarten und heute die weiteren Arbeiten beginnen sollen.

Samuel Cavert, General Secretary Federal Council of the Churches of Christ - von Genf von Professor Keller empfohlen. Er spricht nur Englisch. Vornehm und ruhig über die Lage des Christentums in der Welt = a crisis (ich dachte nur in Deutschland), natürlich difference in dogma ich, aber unity in the love (nicht Mitleid, daß eine hope for future, the love in present. 1937 den Congress in Oxford, wie früher Stockholm und dafür studiere er die Lage. Er danke im Namen aller Christen vom Council für die Friedensworte, die ich gesprochen und die Predigten (Adventspredigten die ich gehalten). Wie es jetzt sei? In den letzten Wochen we were ready for all, auch für offene persecution. Im Augenblick scheint es etwas ruhig zu werden. Der Artikel vom Chichister-Erzbischof habe großen Eindruck gemacht: Wir wollen Freundschaft, aber nicht mit einem paganem Volk - Er werde nächstens diesen Erzbischof sehen, ob er ihm das sagen dürfe? Ja.

Graf und Gräfin Magnis - danken für die Trauung. Bitten um die Rede bei der Trauung - mir jetzt ganz unmöglich. Er war Zentrumsabgeordneter. Ob ich überhaupt noch eine Hoffnung hätte? Sie hätten gehört, daß der Statthalter für [ ... ] mich schützend sorge.

Pater Augustin Rösch, Neu Provinzial Societas Jesu. Was ich dem neuen Bischof von Berlin sagte. Mein Antrag in Fulda, ein Wort für die Societas Jesu, wurde nicht angenommen und ich sehe ein, weil dann neue Verfolgung. Ob im Augenblick Gefahr für die Orden? Im Augenblick nicht. Es scheint sogar, es wird etwas mehr Frieden. Natürlich durch die Prozesse Ordensgelder eingezogen, und durch die Steuer, aber augenblicklich Saecularisation nicht zu vermuten.