Tagebucheintrag vom 29. Oktober 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 230

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Montag, 29. Oktober, Pfarrer Blumschein Bogenhausen - Für die Einweihung der neuen Kirche muß Minister Wagner und Oberbürgermeister Fiehler eingeladen werden - Ist bereits geschehen. Theissing soll sie empfangen. Wie die finanzielle Lage ist. Berlich habe das alte Pfarrhaus mit 20000 M. zu gering eingeschätzt.

17.00 Uhr, Nuntius. „Nicht in Rüstung.“ Übergibt einen Brief, Nihil obstat gegen die Berufung von Schmaus: Er habe erklärt, Sterilisierung sei nicht im Widerspruch mit Casti Connubii. Siebert habe den 60. Geburtstag gehabt, erst nachträglich bekannt geworden. Weder Erzbischof von Bamberg, noch Passau, noch irgend einer habe gratuliert; es scheint eine Verständigung der Bischöfe gegen ihn. Respondeo: Höre ich heute zum ersten Mal. Ich war auf dem Schiff ohne Zeitungen. Sicher keine Verständigung. Jetzt zurückhaltend wegen Saar und weil Hirtenbrief verboten. Neuhäusler (sein Bruder hat nun doch 500 M. erhalten) soll bei den Secretären anfragen. Alfons Heilmann habe Kurierdienste getan, in Rom großes Vertrauen, besonders ein Secretär - Ob nicht eine päpstliche Auszeichnung? Respondeo: Früher dagegen, weil simultan Schriftsteller. Warum nicht gegen Feuerbestattung, gegen Gemeinschaftsschule, warum nicht für den Primat? Macht ein gutes Geschäft (will ein Schloß kaufen für Familienschwestern). Gibt Stipendien nach Rom. Ob die Bischöfe geäußert, es komme Katholikenverfolgung? Die Bischöfe nicht amtlich, aber im Volk spricht man allgemein nach dem 13. Januar. Ich: Konferenz in Würzburg über Deus scientiarum Dominus.