Tagebucheintrag vom 6. August 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 209-210

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Montag 6. August. Nach schweren Regentagen - bis Hochwasser - Zeltlager der HJ bei Murnau! Wieder Sonne.

Monsignore Neuhäusler: Ob nicht durch Natterer und Götz einige Hilfe für Dr. Held und Regensburger Anzeiger? Gruß von Panico. Pater Utto Gehirnschlag, plötzlich gestorben - Brief über ihn wegen [ ... ].

Pater Michael, Metten: 1) Ob nicht Äbtissin in Altomünster? Weil auch in Holland und England. Er würde so die Regel fertig machen. Respondeo: Nicht daran zu denken. Der Convent zu klein und nicht auf jener geistigen Höhe. Zum Ausland kann nicht in die Waage fallen. Der Name Abt ist mir zu heilig, um ihn ins Lächerliche zu ziehen, denn der Klerus würde lachen. 2) Tagesordnung einfacher und so gestalten, daß mehr Zeit zum Arbeiten und selbst tätig sein, wenigstens fünf Stunden dafür. Ich habe den Eindruck es sei überladen, die Übungen ihrer Jugend mit denen des Ordens combinieren. Die Tagesordnung muß aber nochmal an meinen Referenten. 3) Wegen Frau Winand: Zwei Bäder seien schon da - das wußte ich nicht. Ich hätte gewünscht, sie solle von allen Übungen frei bleiben - sie lügt nicht, aber ein Mißverständnis. Ein Priester innerhalb der Klausur ist mir auch ungewöhnlich. Jetzt ein Schaden für vier - fünf Monate dort. Winand habe erklärt: Ich sei auf ihrer Seite, das müsse sein wegen liturgischer Bewegung. Vielleicht durch Gitter auf den Hochaltar.

Buczkowska wollte kommen - keine Zeit.

Apostolischer Vicar Guido Beck de Ramberga, Chile. Pontifikalamt hier und predigender Kapuziner. Hat viele Indianer und dafür eine Congregation von Katechistinnen - würde auch Lehrerinnen aufnehmen. Soll einmal nach Fürstenried. Nur 40 Priester Capuziner. 400 M. für Mission. Die Truppe jetzt auf Hitler vereidigt. Wie Midianiter.

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17.00 Uhr ab nach Freising.