Tagebucheintrag vom 3. August 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 207-208

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Freitag, 3. August. Außerordentliche (war bereits abgesagt) Sitzung des Ordinariats: Wußten sich nicht zu helfen, telefonierten nach Bamberg, Berlin: Keine besondere innerkirchliche Gedenkfeier - Gut. Sonntag mit der Predigt verbunden ein kurzes Hirtenwort, das ich von 11.00 - 13.30 Uhr fertige - heute noch gedruckt und abends versandt. Telefonate an die anderen Ordinariate, denen es im voraus angekündigt: Hirtenwort zum Ableben des Reichspräsidenten Hindenburg.

16.00 Uhr Dr. Ursula Ried - von Oberammergau. Kommt aufs Politische: Daß alle Katholiken in höheren Stellen abgebaut würden, sogar nationalsozialistische Katholiken. Ich rede wenig dabei. Will Biblica kaufen.

Ducchessa Brady: Bringt einen Brief von Pacelli, daß sie über die Schweiz zurückreist und mir Brief besorgen könne. Ihr Englisch so schwer zu verstehen. Kommt von Karlsbad, wo überall die deutschen Gruppen zusammen stünden.

Schwester Juliana vom Turnkurs. Hat Schmerzen vom Ball, musste zum Zahnarzt. Sorge über Auslagen und Schulden 100 M. Ein Bild unterzeichnet und eines so mitgegeben.

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Maria Fitz: Wegen der seelischen Krisis von Elmar. Darüber ganz gebrochen. Respondeo: Er bittet, aus der Liste der Theologen gestrichen zu werden. Das unmöglich, weil nicht wieder aufgenommen. Soll zu ihm reden, wenn physische Hemmnisse. Kann in Innsbruck ein Semester heraus bleiben in der Stadt - nicht drinnen, weil sonst immer schwierig.