Tagebucheintrag vom 6. November 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 103-104

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Montag, 6. November. Wieder Hetze, jede freie Minute Express über Wahlkundgebung.

Früh 8.00 Uhr, war im Dom das gestiftete Seelenamt für Kapitel – Zuerst zugesagt, dann aber unmöglich , weil zum Zahnarzt.

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9.00 - 11.30 Uhr - also zweieinhalb Stunden auf dem Thron des Zahnarztes. Einen Zahn gezogen ohne Einspritzung.

Nuntius: Mit dem Schreiben des Domkapitel Passau über Eggersdorfer. Er war geneigt zu erklären Eggersdorfer soll sich zurückziehen, ein Jahr lang. Ich widerspreche: Wir sind im Kulturkampf und das ist ein sehr wichtiger Punkt: Freiheit der Kirche. „Dann berufen sie sich auf mich“ – Sie können schreiben: Es ist gegen das Concordat. Aber sich nicht auf ihn berufen. Ich erzähle anderen Fall.

Grassl : Brief über Gartmeier. Es wissen wohl zwanzig Personen davon. Das Haus in der Leopoldstraße.

Zinkl, ob die Führung der Arbeitsgemeinschaft übernehmen? Ja, aber 1000 Mark Jahreszulage. Über Elternvereinigung. 13.30 Uhr.

16.00 Uhr Damascena, Rom: Wurde von Leiber hierher geschickt, weil mit 75% Sicherheit der Bruch zwischen Staat und Kirche kommen wird. Wohin mit den Schwestern, es sind dreitausend. Nach Schweden, Amerika, Indien.

18.00 Uhr Nochmal beim Zahnarzt. Abends wieder Expressrundschreiben. - Dritter Entwurf.