Tagebucheintrag vom 10. November 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 133

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10. November, Sebastian Seisenberger, Anstaltsgeistlicher hier - befindet sich in der Behandlung des hl. Arztes Lukas. Nämlich sei ihm gegeben, in die Ferne zu hören. Am 31. August weckte ihn ein Klopfen an seinem Kreuz - angewiesen, daß es ein guter Geist war - dann hörte er bis früh 5.30 Uhr die Glocken von Sankt Peter in Rom schlagen. Eine sehr traurige Jugend, die Mutter vom Vater mißhandelt, dann mit einer geschieden und er mußte wie ein Metzgergeselle Fleisch austragen. Alles sagte, er wird das Abitur nicht erreichen, nun aber müsse er Gottes Willen darin erblicken. Auf Fürsprache von Neudecker 1915 geweiht - Johannesapokalypse 12,6. Das sechste Siegel heute gelöst (das fünfte als Luther seine Thesen anschlug). Respondeo: Nicht auf Offenbarungen sich einlassen, sondern sich erholen. Keine Bücher mehr schreiben. 200 M, weil sehr arm dran.

Abend 19.30 - 22.00 Uhr bei furchtbarem Schneewasser im Asamsaal Priesterkonferenz für die Mission. Ich halte das erste Referat, über Missionspredigt und Missionsbeichte.