Tagebucheintrag vom 19. Juli 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 100-101

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19. Juli, 8.30 - 10.30 Uhr Predigt (Bedeutung für unsere Zeit) und Hochamt Sankt Vinzenz im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern, danach dort Frühstück mit den Geistlichen.

11.45 - 15.30 Uhr (auch zu Tisch) Professor Eggersdorfer, Abgeordneter über den Verfassungsentwurf für die Verhandlungen in Bamberg, siehe den Entwurf. Er ist mein Delegierter in der Vorkommssion.

15.30 - 16.00 Uhr Baronin Tänzl, bringt wieder Schokolade und Frauenwörther Lebkuchen - geht in Urlaub. Ich schicke die Zeitaufgaben mit der Widmung: Groß ist, Großes zu wollen, größer aber ist, die Treue im Kleinen.

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16.00 - 17.00 Uhr, Prinzeß Hildegard kommt von Wildenwart, soll heute nicht beichten, weil zu gehetzt, - aber jetzt wieder Kunst, - das Stück der Misthaufen gefällt mir nicht, sonst aber erhält das gute Kind Einser mit Stern für in Zizers getragen. Ich schicke die Zeitaufgaben und schreibe hinein: Unser Leben ist eine Schulaufgabe. Wenn Teilaufgabe glücklich gelöst mit Einser, dann Vertrauen.

18.00 - 19.00 Uhr Kommerzienrat Herder: Dank für Ausstattung meiner Zeitfragen. Immer wieder die freien Romane. Die Zukunft des Buchhandels, wenn Klerus arm wird, confer Säkularisation. Für ihn wesentlich, wie es den Filialen im Ausland geht.

Es war ein schwerer Tag!!