Tagebucheintrag vom 22. Mai 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 87

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22. Mai Firmung. Sankt Maximilian.

Präses Monsignore Pichler: Den Bürgersaal wieder herstellen lassen, besonders wegen der schwarzen Decke? Um vor der Vermögensabgabe das Geld los zu werden. Ja. Später vielleicht den Bürgersaal zu einem stimmungsvollen Vortragssaal, Kapelle hinter dem Hochaltar. - Vielleicht im Zusammenhang damit, die Michaelskirche kaufen (sie sei Staatsgut).

Studiosus theologiae Schwarzmaier, früher Finanzassesor, jetzt Student der Theologie, hat durch Professor Pfeilschifter Reformvorschläge eingebracht (es werde zu wenig gepredigt; und muss Volksmission sein?), habe im Feld ein Gelübde gemacht, ins Kloster zu gehen und habe bereits für nächsten Montag die Aufnahme in die Kandidatur von Sankt Bonifaz. Ich gebe ihm dazu den Segen und sage: Die Studienzeit sei im Kloster nicht länger, eventuell ausgeweiht und dann noch ein Jahr ohne Beichtstuhlcura.

Professor Mayer von Bamberg: Bringt Grüße von Erzbischof, bei dem er wohnt. Über Bary.

Prinzeß Paz: wegen der Papiere für Aparta-Trauung. Wegen der Knaben von Pedagogio. Einmal nach Lujan kommen. Frau Badenburg.

Professor Geistlicher Rat Hofmann lädt auf Samstag ein zur Gesellschaft mit Würzburger Normannen.

Nachmittag besuche ich Baronin Besserer, mit der es besser geht, dort treffe ich Graf und Gräfin Ingburg, deren Sohn mich in Rumänien begleitet hat
Ein Grafengeschlecht dieses Namens konnte nicht nachgewiesen werden. Auch ist weder in der Autobiographie Faulhabers noch in dem Bericht Buchbergers von der Frontreise von einer derartigen Begegnung die Rede.
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Isenheimer Altar in der Alten Pinakothek.